Mit Bloom gibt es jetzt eine neue App, die dafür da ist, dass du in Wien keine Party mehr verpasst und immer weißt, wie viel wo los ist. Wir haben mit den beiden Machern gequatscht und sie gefragt, wie das genau funktioniert.
Bloom ist eine Spontan-App, bei der jeder mitmachen kann. Du erstellst auf einer Karte einen sogenannten Bloom (Veranstaltung, auf Oldschool-Deutsch), den/die jeder sehen kann. Je nachdem wie viele Leute dann dort auftauchen, scheint das Pünktchen größer oder kleiner auf der Karte auf. Das kann ein Openair, eine Party, eine Vernissage oder alles mögliche sein. Ach ja, der wichtigste Punkt: das ganze ist anonym.
Weil wir die Idee gut finden, haben wir uns mit Robin und Johannes, den beiden Machern der App unterhalten. Darüber, was die beiden Szene-Boys so machen und, was ihre App so alles kann. Auf ersteres haben sie praktisch gar nicht, auf zweiteres dafür umso ausführlicher geantwortet. Sie mögen es halt lieber anonym.
Ihr macht ja auch bei Techno Sonntag mit. Was macht ihr dort beziehungsweise was hat das mit Bloom zu tun?
Techno Sonntag ist ein Freundeskreis, der sich alle paar Monate für eine fette Party zusammenfindet. Und Bloom ist auch Freund.
Wer ist Bloom?
Wir sind Robin und Johannes und machen beide was mit Film und Theater und so. Studiert haben wir nie. Bloom ist für alle, gratis und werbefrei. Und ja, wir verdienen damit kein Geld. Dafür haben wir andere Jobs.
Wie seid ihr auf die Idee zu der App gekommen?
Irgendwann 2011 war ich (Johannes) am Melt Festival und habe relativ illuminiert eine Zeltparty gesucht. Da hab ich eine dieser betrunkenen Ideen gehabt und ins Handy getippt. Jahre später hab ich die Notiz wieder gefunden und Robin auf einer Autofahrt erzählt. Wir können uns genau an den Moment erinnern. Wir haben Heidelbeer-Buttermilch getrunken und über nichts anderes mehr geredet. Da wurde Bloom geboren. Später gab es dann auch noch Bananen.
Haben die Erfahrungen aus euren anderen Projekten euch bei dieser App beeinflusst?
Wir machen seit Jahren versteckte Partys und Openairs. Uns war es immer schon wichtig, die Stadt neu zu beleben und im öffentlichen Raum mehr möglich zu machen. Das ist uns bis jetzt recht gut gelungen. Mit Bloom wollen wir das noch intensiver und schneller ermöglichen. Nicht nur Partys, sondern auch Foodtrucks, Gallerien, Kellertheater und Zwischennutzungs-Projekte haben so die Möglichkeit viele Menschen in der Umgebung spontan zu erreichen.
Wie ist der Launch verlaufen? Gibt es schon viele Nutzer?
Wir sind ehrlich gesagt überrascht, wie gut es läuft. Wir haben eine große Community an Freunden die uns extrem unterstützen. Ohne die wäre wahrscheinlich gar nichts gelaufen.
Wie funktioniert Bloom. Über GPS?
Damit wir wissen wo gerade wie viel los ist, verwenden wir eine neue Technologie (SLC), die extrem Akku-sparend ist und den User nicht ständig tracked. GPS wird nur verwendet wenn man die App öffnet (wie bei Tinder). Aja, und wir speichern keine Standortdaten.
Laut Website ist man anonym, weil man nicht zu- oder absagen muss. Auf Bloom muss man sich jedoch über Facebook anmelden. Man kann sogar Follower haben. Ist das dann wirklich anonym?
Damit Bloom spamfrei bleibt, mussten wir uns für irgendeine Art von Authentifizierung entscheiden. Derzeit kann man sich via Facebook oder Telefonnummer (derzeit nur auf iOS) registrieren. Dabei greifen wir nur auf das öffentliche Facebook Profil zu, das wir auch googlen könnten. Kurz gesagt, wir importieren den Facebooknamen und das Profilfoto. That’s it. Beides kann man jederzeit in Bloom ändern. Kein User kann sehen, wie man tatsächlich auf Facebook heißt.
Können die App auch Veranstalter anonym nutzen?
Jeder kann Bloom nutzen, voraussgesetzt er bloomt keine Werbung und keinen Scheiß. Natürlich kuratieren wir unsere Plattform, versuchen Spam so gut wie möglich zu filtern.
Ist Bloom auch für Free-Partys und nicht angemeldete Veranstaltungen gedacht?
Die versteckten Openairs, die wir seit einigen Jahren organisieren und miterleben, haben Bloom natürlich stark geprägt. Aber es soll sich nicht nur darauf beschränken. Wir glauben mit den 5 Kategorien (Tanzen, Schauen, Essen, Kaufen und Starten) ist vieles möglich.
Gibt es Vorbilder aus anderen Städten?
Party-Apps haben nie funktioniert, weil sie von Krawattenträgern gemacht wurden. Bloom ist keine App, die wir irgendjemandem verkaufen wollen. Wir haben diese App vorallem für unsere Freunde (und alle die es noch werden wollen) gemacht. Restrealität in Berlin ist hier vielleicht ein Vorbild.
Sind Personenbeschränkungen möglich? bzw. kann man die Veranstaltung wieder runter nehmen, wenn zu viele Leute kommen?
Ja, jeder kann seinen Bloom bearbeiten und auch löschen bevor er abläuft. Man kann auch Blooms melden, wenn sie gegen unsere Richtlinien verstoßen.
Weitere Infos zu der App Bloom findet ihr auf www.bloom.jetzt.