Ein Film – so verlautbart eine bestimmte Tradition des Kinos – muss einen in der ersten Sekunde wie eine Faust im Gesicht treffen. Ganz einem Haudraufkino verpflichtet, verzichtete "Shoot ‚em up" bewusst auf jegliche Exposition. So sitzt der wortkarge Mr. Smith einsam auf einer Parkbank, kaut auf einer Möhre und gerät unvermittelt in die Verfolgung […]
Ein Film – so verlautbart eine bestimmte Tradition des Kinos – muss einen in der ersten Sekunde wie eine Faust im Gesicht treffen. Ganz einem Haudraufkino verpflichtet, verzichtete "Shoot ‚em up" bewusst auf jegliche Exposition. So sitzt der wortkarge Mr. Smith einsam auf einer Parkbank, kaut auf einer Möhre und gerät unvermittelt in die Verfolgung einer schwangeren Frau durch schießwütige Killer. Mr. Smith lädt kurzerhand seine Knarre durch und ballert die Ganoven ab. Im Kugelhagel gebärt die schwangere Frau zwar noch einen kleinen Wonneproppen, stirbt aber selbst in den Armen des Helden. Das eigentliche Ziel des Mordkommandos galt aber dem Baby und so sieht sich Mr. Smith fortan in der Rolle des Beschützers. Die Gründe für die Jagd auf das Baby werden erst langsam aufgedeckt und auch in weiterer Folge ordnen sich testosterongeladene Einlagen einer abstrusen Handlungsminiatur unter. Das Kalkül dahinter ist nicht sehr schwer zu durchschauen. Sämtlicher realistischer Nährboden wurde dem Film entzogen. Je unglaubwürdiger eine Plotkonstruktionen desto besser. Als oberste Maxime gelten Originalität und Verrücktheit, was von den Machern mit Kreativität verwechselt worden sein dürfte. Und auch wenn manche Überzeichnungen durchaus gelungen sind, überwiegen dann doch Peinlichkeiten, wie ein möhrenknabbernder Held, an denen man sich stößt.