Maßlos Übergroß!
Eines der besten Actionspiele überhaupt bekommt einen Nachfolger: In „God of War II“ legt sich der Spieler als ehemaliger Kriegsgott Kratos mit Göttervater Zeus an.
Es werden trotz des Erscheinens der Playstation 3 noch einige Spiele für die PS2 auf den Markt kommen. „God of War 2“ ist wohl eines der Besten: ein – in jeder Hinsicht – gewaltiges Spiel. Produziert, um das Letzte aus der alternden Konsole zu holen. Schon „God Of War“ war ein Kraftakt, ein Oldschool-Action-Titel mit starrer Kamera und viel Blut. Das aber in herausragender Grafik und Präsentation. Der Spartaner Kratos trat seine Reise an, um am Ende des Spiels Kriegsgott zu werden. Und schon in der ersten Stunde des neuen Teils wird diese Gigantomanie übertroffen. Kratos muss den Koloss von Rhodos besiegen, nur um dann in einem weiteren Kampf seine Götterkräfte einzubüßen, sich gegen Göttervater Zeus zu stellen und diesem in einer ersten Runde zu unterliegen. Es ist leicht abzusehen, welcher Kampf am Ende dieser Reise stehen wird. „God of War II“ hat eine leicht bessere Grafik als der Vorgänger, ein paar neue Spielelemente, die sich für den ersten Teil nicht mehr ausgingen und ist sonst einfach nur Mehr vom Gleichen: ein Spiel wie Heavy Metal. Ausufernd, voller Pathos, starker Männer, nackter Frauen – und ständig am Spielen mit der griechischen Mythologie. Die Kulissen sind hervorragend – riesige versteinerte Pferde etwa, die ganze Inseln durch den Ozean ziehen –, die Kämpfe mit den beiden an den Armen von Kratos fixierten Klingen blutig und der Soundtrack nutzt das orchestrale Übermaß. Dies alles funktioniert wie schon der erste Teil aber noch aus einem ganz anderen Grund: Meist, wenn Kratos vor einer Aufgabe steht, ist auch Einsatz vom Spieler gefordert. Und das nicht nur mittels Kampfgeschick. Immer wieder ist körperliche Anstrengung via Button-Smashing gefragt, wenn Kratos Tore aufzustemmen hat. Und die Kampffinali, in denen Zyklopen die Augen aus- und großbusigen Schlangen die Schädel abgerissen werden, verlangen schnelle Reaktionsfähigkeit. Im Gegensatz zum Vorgänger hat „God Of War II“ ein paar Längen, trotzdem gilt: So sollen Videospiele sein! Kompromisslose Unterhaltung in Reinform.