Martin von Arndt ist Ende Dreißig. Der studierte Religionswissenschaftler lebt seit geraumer Zeit als Autor und Musiker in verschiedenen Städten Deutschlands. In "Ego Shooter" beschreibt er die letzte Woche eines jungen Profi-Computerspielers. Neutral und ohne übertriebenes Mitgefühl lässt er diesen seinen Tagesablauf durchleben und sich an Vergangenes erinnern. Arndt vermeidet es, einen inhaltliche Interpretation nahezulegen […]
Martin von Arndt ist Ende Dreißig. Der studierte Religionswissenschaftler lebt seit geraumer Zeit als Autor und Musiker in verschiedenen Städten Deutschlands. In "Ego Shooter" beschreibt er die letzte Woche eines jungen Profi-Computerspielers. Neutral und ohne übertriebenes Mitgefühl lässt er diesen seinen Tagesablauf durchleben und sich an Vergangenes erinnern. Arndt vermeidet es, einen inhaltliche Interpretation nahezulegen und liefert stattdessen Literatur im klassischen Sinn. Salinger, Dostojewski oder auch Kafka werden hier von Verlag und Rezensenten bemüht und geben die Richtung vor. Wertfrei beschreibt er den Protagonisten, seine Lebenswelt, lässt Umstände erkennbar werden und ist doch nie an eindeutigen Kausalzusammenhängen interessiert. Das macht "Ego Shooter" lesenswert, auch wenn das Buch streckenweise ein wenig stark auf Schiene bleibt.