Slumdog Millionär

„What does it take to find a lost love?“, steht da auf dem Filmplakat von Danny Boyles jüngstem Werk zu lesen.

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Wäre damit eine verloren gegangene Liebe zum Kino gemeint, dieses bunte Happy-End-Epos könnte nur bedingt zur Wiederfindung beitragen. Hauptfigur Jamal und sein Bruder Salim wachsen als Straßenkinder in Mumbai auf. Bald treffen sie Latika, das Objekt ihrer späteren Begierde. Nach gemeinsamen Überlebensabenteuern werden die drei getrennt – Salim rutscht als Täter und Latika als Opfer in die Kriminalität ab, während Jamal als Bediensteter in einem Call-Center landet. Um die geliebte Latika wiederzufinden, wird er Kandidat bei der Millionenshow und kommt bis zur letzten Frage, weswegen er unter (falschem) Betrugsverdacht sogar verhaftet wird. Am Ende ist alles gut. In episodischen Rückblenden vermischt sich sozialkritische Abenteuer-Action mit märchenhafter Liebesgeschichte. Dabei überzeugen vor allem Kameraführung, Montage und Musik. Vier gewonnene Golden Globes und zehn Oscar-Nominierungen machen die Story aber leider auch nicht besser als sie ist. Fernando Meirelles hat mit „City Of God“ 2002 übrigens einen ähnlichen Film, mit ähnlicher Figurenkonstellation, ähnlichem Milieu, ähnlicher Inszenierung und ähnlicher Erzählweise gemacht. Der Unterschied dabei ist nur, dass dieser hervorragend, „Slumdog Millionär“ hingegen zwar sehenswert, aber lediglich gut geworden ist.

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