Als der in Israel geborene Regisseur Ari Folman seinen Militärdienst ableistete, wurde er unweigerlich Teil des Libanesischen Bürgerkriegs.
1982 war es, als im Süden von Beirut, in den Flüchtlingslagern Sabra und Shatila, christlich-libanesische Phalangisten ein grausames Massaker an mehr als 2000 palästinensischen Flüchtlingen verübten, während israelische Truppen zur gleichen Zeit vor Ort waren und erst zu spät eingriffen. In Form eines dokumentarischen Animationsfilms begibt sich Folman Jahre später auf seine ganz persönliche, assoziative Suche nach den Erinnerungen an diese Ereignisse. Dabei schöpft er mithilfe seines animierten Mediums Möglichkeiten aus, welche die Grenzen konventioneller Dokumentationen weit überschreiten. Eingebunden in spielfilmartig erzählte Handlungsstränge erschafft er auf fantasievolle Weise einen beeindruckend realen Film über die vielschichtigen strukturellen Gewaltformen von Kriegen.