A Serious Man

Wenn die Gebrüder Coen feixend um die Ecke biegen, gibt es meistens was zu lachen. In den besten Fällen verheddert sich dieses Lachen dann auch ein wenig im Halse des Publikums.

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So auch im Falle von „A Serious Man“, wo bereits der verstörend komische Trailer die Erwartungen an den ernst zu nehmenden Schwank in die Höhe trieb. Angesiedelt im US-Mittelwesten anno 1967 wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der sich langsam aber sicher in einer Spirale des Scheiterns verliert. Larry Gropnik wird im Zeitlupentempo aus seinem kleinbürgerlichen jüdischen Vorstadtleben herauskatapultiert, als seine Frau sich plötzlich scheiden lassen will, er den Zugang zu seinen Kindern verliert, ein Student ihn zu bestechen versucht und außerdem anonyme Briefe seine Karriere als Physikprofessor bedrohen. Auch das Konsultieren von drei unterschiedlichen Rabbis scheint dem gottverlassenen, traurigen Helden keine Abhilfe zu verschaffen. Mit dem Fortlauf der Handlung häufen sich die Miseren und damit auch die lakonisch-komischen Szenen, deren Tragik von den angeschrägten Kameraeinstellungen und dem hervorragend gewählten Cast verstärkt wird. Besonders hervorzuheben sind die vielen Traumszenen, welche dem Film zusätzlichen Raum für skurrile Überraschungen bieten. Der konterkarierende Soundtrack tut sein Übriges, um die amüsanten Verzweiflungen auszuspielen. Bis sich beim fast abrupten Finale schließlich die natürlich-göttliche Katharsis und das Gefühl einstellt, von großem Erzählkino sanft vor den Kopf gestoßen worden zu sein.

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