Johnossi leben den Rock in seiner natürlichsten Lebensform. Klassisch und selbstsicher wird das dritte Album in den Boden gepflanzt.
Gleich der erste Song erweist sich als überraschend. Ein Highlight, durchzogen von klarer Struktur, gepflanzt auf dem staubigen Boden des Rock. Auch auf den restlichen Songs, zeigt sich das Duo aus Stockholm mit ihrem neuen Album vielseitiger und entwicklungsfähig. Womöglich geprägt durch die schlimmen Schlafstörungen und der psychischen Krise des Sängers John Engelbert, entwickelt jedes Lied auf dem neuen Album eine Art Eigenleben. Jedes für sich birgt verschiedene Lebens(weis)heiten und versprüht dabei Charme. Starker, präsenter, klassischer Down-To-Earth-Rock, der gerade durch Einfachheit und Selbstvertrauen wirkt. Die Brücke zu den beiden letzten Alben schlagen Lieder wie „Roscoe“, das an den Rotz der Vergangenheit anknüpft, aber gleichzeitig die Arroganz und Ruhe der Gegenwart liebkost. Sehr fluffig. Am ehesten noch mit Kings of Leon zu vergleichen, obwohl Johnossi ohne Frage die Dramatik an der langen Leine lässt. Vielleicht auch ein Hauch von Band of Horses da und dort, die zwei Jungs bleiben aber nicht zu lange in solch theatralischen Sphären hängen, behalten beide Füße am Boden. Ein simples, angenehm-klares Schweden-Rock-Album, das genau deshalb leichte Kost ist.