Ein frischer HipHop-Broken Beat-Neosoul-Sampler, der als Visitenkarte für Think Loud genauso funktioniert wie für dessen Produzenten Stroe.
Label-Sampler gibt es mindestens so viele wie Labels selbst, schließlich will man zeigen, was man an verschiedensten Künstlern zu bieten hat. Häufig klingt das nach bunten Blumensträußen, nur zu oft vermisst man rote Fäden in der Produktion. Im Falle des kleinen deutschen Labels ThinkLoud ist das etwas anders. Denn ihr „Querschnitt bisheriger Zusammenarbeiten“ und „Ausblick auf zukünftige Projekte“ (Pressetext) drückt sich vor allem durch den Stempel ihres überwiegenden Produzenten Stroe aus. Er hat es sehr gelungen bewerkstelligt, die vielen unterschiedlichen Interpreten (Aloe Blacc,Oddisee, Grand Agent, Kev Brown u.a.) wie aus ein und demselben Guss klingen zu lassen. Sphärische Broken Beat-Elektronik mischt er nahtlos mit fragmentarischem HipHop und harmoniesüchtigem Neosoul. Ohne aber dabei leichte musikalische Ausbrecher, z.B. in Richtung Electro-Funk (Terrence Bowry) oder Future R&B (Shuanise), zu verschütten. Das runde Ergebnis sind 14 melodisch schimmernde Tracks, die abwechslungsreich knistern, anstatt überbordend weichzuspülen. „Droppin‘ Mirrors“ ist außerdem die erste weltweite Veröffentlichung von ThinkLoud und damit eine die – nicht nur wegen Stroe – die entsprechende Aufmerksamkeit verdient hätte.