Synästhesien im Pferdestall: Lustiger Garage-Rock mit Kaleidoskop-Gewitter.
Ein mit erweiterten Pupillen etwas wahnsinnig um sich schauender Hippie hat mir mal erzählt, das Psilocybin-Pilze am allerbesten auf jeder Menge Mist gedeihen. Welche Zeit und Raum auflösenden Auswüchse frisch ausgeschiedene Pferdekacke so produziert, darüber können Psychedelic Horseshit auf ihrem neuen Longplayer “Laced“ Lieder singen. Und zwar elf Stück, um genau zu sein.
Stilistisch irgendwo zwischen den frühen Butthole Surfers, The Fall, Ween und Frank Zappa verankert, gibt sich die Band aus Ohio gerne als verquere, den Kommerz und das Musikbusiness hassende Hipster-Combo. Verweigerungshaltung hin, Lo-Fi Sound her: Bekiffte Witze und Schrammelgitarren allein genügen nicht, um sich von Psychedelic Horseshit in andere Sphären tragen zu lassen. Lieder wie “Tropical Vision“, “I Hate The Beach“ oder “Revolution Wavers“ sind gut gemachter, kurzweiliger und mitunter sogar ziemlich lustiger Surf-Garage-Rock. Doch trotz gelungenen Späßen und beherzt semi-professionell gespielten Instrumenten stellt sich mit “Laced“ kein langanhaltendes, kosmisches Gelächter ein. Etwas mehr Songstruktur und etwas weniger Egalitäts-Coolness hätte dem Tryptamin-Chaos mitunter gut getan und dem Album die nötige Bodenhaftung gegeben. Was Psychedelic Horseshit hier auftischen, wird weder den eigenen Horizont erweitern, noch eine psychedelische Musikrevolution starten. Far Out? Keineswegs. Als kurzweilige Untermalung für den Kaleidoskop-Abend zuhause stellt “Laced“ allerdings eine brauchbare musikalische Komponente dar – so lange, bis die Haare auf der Haut wieder von selbst damit beginnen, als Strichmännchen mit Stromgitarren die Schulter entlang zu schlängeln.