Ein Projekt zwischen Tür und Angel. Reichen fünf Tage um den Geist afrikanischer Musik mit westlichem Pop-Appeal zu verbinden?
Damon Albarn ist ohne Frage ein Verbinder in der Welt der Kunst und Musik. 2010 gelang ihm mit den Gorillaz der kollaborative Meisterakt "Plastic Beach", davor verknüpfte er mit The Good, The Bad And The Queen kleine Musikkosmen miteinander und vor Kurzem überzeugte er mit der Oper "Doctor Dee". Sein jüngstes Projekt führte Albarn zum zweiten Mal nach 2002 (Mali Music) auf den schwarzen Kontinent. Mit einer Handvoll Produzenten (Dan The Automator, Richard Russell, Marc Antoine etc.) besuchte Albarn die Demokratische Republik Kongo.
Ziel des karitativen Projekts war es ein Album in nur fünf Tagen aufzunehmen. Entstanden ist dabei ein Stilmix, der zwar mit westlichen Namen lockt, innerlich aber tief afrikanische Wurzeln trägt. Was interessant klingt entfaltet schließlich nur bedingt sein Potential. "Kinshasa One Two" bietet ambitionierte Eindrücke von beiden Seiten des Ozeans, bleibt aber bis zu Letzt eher als getrenntes Projekt, denn als gemeinsamer Kreativitätsschub in Erinnerung. Einen hörenswerten Einblick in die kongolesische Musikszene bietet es aber allemal.