Elektro Guzzi haben ihr Konzept weiter gedreht. Sie formulieren monomanischen Techno in einer warmen Instrumentensprache.
Schon ihr erstes Album wurde euphorisch aufgenommen. Elektro Guzzi haben mit ihrem Debüt gezeigt, wie man im klassischen Band-Lineup den Geschmack von Elektronikfreunden treffen kann. Und so nebenbei ist es Bernhard Hammer, Jakob Schneidewind und Bernhard Breuer gelungen, die Anmutung elektronischer Musik live auf die Konzertbühnen von Japan über Moskau bis Paris, Wien und Feldkirch zu transferieren. Irgendwie hatte man bei dem ersten Album immer das Gefühl, dass das schon das Maximum ist, was live aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Effektgeräten herauszuholen ist.
Weit gefehlt: "Parquet " ist über weite Strecken noch rigider, noch monomanischer auf Techno ausgerichtet und vor allem lässt sich beim besten Willen nicht mehr heraushören, wo die Grenzen zwischen Instrumenten und Rollen verlaufen. Jeder Track ist wie aus einem Guss, eine in sich geschlossene Einheit. Die Sounds fügen sich nahtlos ineinander. Elektro Guzzi entwickeln Texturen entlang reduzierter Rhythmik und überraschen dabei immer wieder mit Nuancen und Details. Im Zentrum jeder Nummer steht dabei eine ganz spezielle Idee, die die Band in Richtung Langzeitwirkung weiter spinnt. Das Faszinierende daran ist, dass sie das Album direkt, ohne Schnitte und Overdubs eingespielt haben. Daher klingt das trotz der strikten Orientierung an den Errungenschaften der Maschinenmusik so warm. Das ist Clubmusik im allerbesten Sinne. Und Club steht hier nicht für die anonyme Abtanzanstalt, sondern für einen Ort, an dem Menschen miteinander kommunizieren. Jetzt müssen nur noch Stroboskope erfunden werden, die Feuer als Lichtquelle verwenden.