Monkey.2011

Wer nach diesem Sampler immer noch behauptet, Musik aus Österreich gibt vielleicht nicht so viel her, der ist doof.

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Das breite Grinsen beim Eröffnungstrack kommt davon, dass man irrtümlich einen Drag City Sampler eingelegt hat, es handelt sich tatsächlich um den Sampler des österreichischen Monkey Labels. Genauer um Giantree. „Time Loops“ ist die frohe Botschaft für ein auf 2012 avisiertes Debüt. Es geht weiter. Mika Vember bringt mit „We All Agree“ ein keckes und schwungvolles Folk-Pop Statement. Es folgt die 3: Son Of The Velvet Rat bereichern den Sampler mit „Prayers“ um erdiges Liedgut. Song Vier, Chrono Popp & The Sorry Babies, klingt überdurchschnittlich stark nach Marius Müller-Westernhagen. Immer noch sehr cool, der Sampler scheint etwas zu taugen. Ginga macht sich auf der 5 breit und dazu braucht es vermutlich auch keine weitere Einführung (falls doch: klingt wie Modest Mouse). Sechs und Sieben kann man getrost überspringen um dann endlich zu Sigi Maron zu gelangen. Maron bringt mit „Es gibt kan Gott“ das Wiener Lied so brachial wie einst Helmut Qualtinger aufs Tapet. Schon fast gruselig. Dicht gefolgt auf der 9 bewegen sich Naked Lunch mit „Let Me Walk Upon The Water“. Eine für Naked Lunch typische Elegie mit Klavier im Hintergrund. Ein Soundtrack für einen regnerischen Tag. Die Zehn, in dem Fall Ernst Moldens „Es Lem“, erinnert stark an die Schwermütigkeit von Joe Cockers „N’oubliez Jamais“. Selbst kommt einem ein wenig Hubert von Goisern und vor allem Die Seer in den Sinn. Schrecklich im Grunde, auch wenn es bestimmt nicht so gemeint ist. Elf überspringt man wieder, Zwölf klingt nach Inspector Gadget und Dreizehn ist zu kurz um es überhaupt zu erwähnen. Man widmet sich Nummer 14. Da kollaborieren nämlich Minisex mit Christopher Just. Das Ding fackelt nicht lange rum. Kurzgefasst: Plastic Bertrands „Ca Plaine Pour Moi“ trifft auf Sigue Sigue Sputniks „Love Missile“. Naja, geht so. Just hätte besser wieder etwas mit Mel Merio gemacht. 17 ist dann wieder toll. „Erstes Wiener Heimorgel Orchester“ drehen die Mutter aller Schwulen, Donna Summer, erbarmungslos durch den Fleischwolf und erschaffen eine total tolle, wenn auch nicht zu 100% ernstzunehmende, Version ihres Klassikers „I feel Love“. Den Abschluss machen Depeche Ambros und Ronnie Rocket & The Subcandies.

Wer nach diesem Sampler immer noch behauptet, Musik aus Österreich gibt vielleicht nicht so viel her, der ist doof.

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