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Nach fünf Jahren kommt endlich das Debüt dieser Briten und ist dann doch nur semi enttäuschender, semi Lo-Fi rockender Pavement-/ Long Blondes-/ Feelies-Tribut.

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Heutzutage ist es am Indie-Musikmarkt ja leider oft so: eine Band kommt, bringt ein, zwei Singles auf den Markt um dann, spätestens nach zwei Jahren, der hungrigen Meute ihr Debüt zum Fraß vorzuwerfen. Weitere zwei Jahre später veröffentlichen sie dann ihr vermeintlich letztes Album um dann (endlich) sang und klanglos zu verschwinden. Bei Electricity In Our Homes ist das anders, die machen das nämlich so: die drei Briten bringen eine handvoll ringsum hochgeschätzter Singles auf den Markt, spielen einige noch hochgeschätztere Live-Shows um dann, nach fünf (!) Jahren ihr langersehntes Debut rauszurücken. Das Album dann endlich in den Händen haltend, schon von weitem in den CD-Player werfend, stellt man dann kurz darauf fest, dass man elf Stück semi enttäuschender, semi Lo-Fi rockender Songs vor sich liegen hat.

Beim ersten Mal durchhören drängt sich einem gleich unvermittelt die Frage auf, wo zum Teufel die dreckige Garage, wo zum Teufel die draufgängerische Briten Hängeschulterei geblieben ist. In den ersten wenigen Minuten wird es klar: Electricity In Our Homes sind älter, vielleicht auch reifer geworden. Das Ganze klingt nicht mehr wie einst nach blutjungen The Cure/The Fall, vielmehr liegt deren Rechnung nun folgender abstrakter Formel zugrunde: Wire trifft auf Pavement trifft, dank des doofen Gesäusels von Bonnie Carr, auf Long Blondes trifft auf Feelies. Wer ganz genau hinhört, für den treffen sie dann sogar auch noch auf Orange Juice. Und die letzte Nummer klingt dann sogar extrem nach Syd Barret. Nun aber genug des Name Droppings, zum Abschluß noch ein flottes Genre Dropping: Elf Songs aus Lo-Fi-Singer/Songwriter-Pop-(Post)Punk die sich viele von uns so sicher nicht gewünscht hätten, sicher aber auch nicht unbedingt schlecht sind.

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