Miranda Julys zweiter Langfilm über ein hippes Slacker-Paar wirkt zu gewollt schrullig und ‚artsy‘.
Eine Geschichte um zwei Mittdreißiger, deren Zukunftsängste und Perspektivenlosigkeit sie zu verqueren Handlungen veranlassen, könnte ein ernst zu nehmender Beitrag zum zeitgenössischen Kino mit ubiquitärem Aktualitätswert sein. Miranda July versieht ihren Film über ein ziellos vor sich hin lebendes Paar jedoch mit einem Übermaß an Schnörkeln. Erzählt wird die Geschichte von einer Katze namens Paw Paw, deren Stimme aus dem Off Julys eigene ist und die gleichsam die Putzigkeit, die das Gesamtwerk der Künstlerin umfasst, verkörpert. Auch haftet den Hauptfiguren etwas Dümmliches an, das zwar momentäre Situationskomik bedient, im Wesentlichen aber eher mühselig anmutet. Während »Me And You And Everyone We Know« noch einigermaßen an der Feinsinnigkeit kratzt, fehlt es diesem Film an Subtilität. Er wirkt überladen mit Belegen der künstlerischen Schrulligkeit der Regisseurin und macht einen prätentiösen und aufgesetzten Eindruck.