Die Wiederauferstehung des Xbox-Klassikers: Immer noch ein wirklich gutes Spiel mit ein paar herausragenden Eigenschaften. Aber kein moderner Shooter.
Microsoft springt auf den HD-Remake-Trend und spendiert dem unbestrittenen Xbox-Klassiker eine Rundum-Erneuerung in HD und 3D. Grafisch ist hier zwar ein Sprung vorwärts möglich, mit einem modernen Spiel ist die Technik aber nicht zu vergleichen. Und auch hier betont der 3D-Modus die Künstlichkeit der Bewegt-Bilder und lässt diese comichafter und unernster wirken. Dies trifft übrigens auf das gesamte Spiel zu: Zehn Jahre danach wirkt vieles ein wenig spaßiger, wie etwa die ulkigen Hilferufe der Aliens, die man gerade abschießt. Das eigentliche Gameplay – damals etwa eine technische Meisterleistung in Sachen Balancing und Offenheit – ist nach wie vor grundsolide und überdurchschnittlich gut. Das Scripting ist relativ zurückhaltend und der Spieler hat jederzeit viele taktische Möglichkeiten – Eigenschaften, die modernen Shootern großteils fehlen, da sie ihre bombastische Wirkung durch ein enges spielerisches Korsett erreichen. Genauso überzeugend sind nach wie vor die Multplayer- und Koop-Modi (Letztere nun auch online über Xbox Live spielbar). »Halo«, vor allem der erste Teil, war auch deswegen immer sympathisch, weil er trotz des Settings (simplifiziert Menschheit vs. Aliens) das Militärische weitgehend unbeachtet ließ. Einen modernen Shooter sollte man sich im positiven wie negativen in diesem Remake nicht erwarten.
