Spielmann denkt in »Antares« die wenig romantischen Aspekte der Liebe konsequent an ihr Ende und zeigt präzise Bilder getriebener und suchender Individuen.
Im Vorgänger zu seinem zu Recht mit Preisen überhäuften »Revanche« konzentriert sich Götz Spielmann auf die wenig romantischen Aspekte der Liebe. Auf ihre rein körperliche Seite, auf Eifersucht oder auch auf die Unfähigkeit, allein zu sein. In drei ineinander verflochtenen Episoden lässt er seinen Protagonisten wenig Handlungsspielraum, zeigt sie als Getriebene. Eva und Tomasz treffen sich in einem Hotel, um Sex zu haben. Marco betrügt seine Freundin, die ihm vorspielt, schwanger zu sein und unter großen Unsicherheiten leidet und Nicole wünscht sich nichts mehr, als von ihrem gewalttätigen Ex-Freund in Ruhe gelassen zu werden. Ähnlich wie bei »Revanche« besticht Spielmann in »Antares« nicht nur mit seinem Diskurs förderndem Inhalt und teilweise sehr offenen Bildern, sondern in erster Linie mit einer extrem hohen Präzision, die komplette Regie betreffend. Dieses Können gibt dem Film eine zusätzliche Wucht und hebt ihr von anderen heimischen Filmen ab, die teilweise mit ähnlich tristen Sujets arbeiten. Und Andreas Kiendl, der durch eine geschlossene Wohnungstür einen Hund anbellt, vergisst man darüber hinaus ganz sicher nicht so schnell.