Soul Clap bilden mit ihrem Debüt »Efunk« ihren Ist-Zustand genauso ab, wie ihre galaktische Renaissance, durch die sich unsere Hintern emanzipieren sollen. Und das nicht nur im Club.
Eli Goldstein und Charles Levine gehören zu den weltweit renommiertesten DJ-Duos. Der Erfolg von Soul Clap (auch Titel der Debüt-EP des HipHop-Duos Showbiz & A.G. und angeblich Namensgeber) lässt sich schnell umreißen: Ihr extravaganter Style zwischen Genres und Tempi in ihren Sets zu wechseln, Edits von Jamie Foxx, Laid Back und Robert Owens zu zimmern und die eigenen Tracks mit genügend Boogie, Disko und Funk anzureichern. Das sind grob die fundamentalen Eckpfeiler um nach Jahren des Kahlschlags am Dancefloor ganz weit oben anzugelangen. Mit ihrer DJ-Kicks Compilation für K7!, die gemeinsam mit den Labelgründern und Kollegen Wolf+Lamb entstanden ist, haben sie dann Anfang 2011 noch einmal Herzen für sich gewonnen. Nun erscheint ihr Debüt-Album »Efunk«. Der Titel ist eine Abkürzung und steht für »Everybody’s Freaky Under Nature’s Kingdom«. Das tun die beiden auf dreizehn Tracks, die insgesamt 45 Minuten Spielzeit offenbaren auf nur einer 12 Inch mit viel Kontrolle. Denn ihre Produktionen haben eine Perfektion erreicht, wo nichts mehr dem Zufall überlassen wird. Ihren Ausdrucksmitteln bleiben sie dabei treu und werden sogar noch offener in Richtung 80er Funk, 90er Gangsta-Manier und dem watteweichen R’n’B. Der amtliche Nachfolger des Hits »Lonely C« auf der K7!-Compilation heißt auf dem Album »Let It Go«. Die Vocoder-Stimme über den Slowmo House Beat hat das Zeug zur Hymne. Alles auf dem Album klingt nach dem Streben, in den Reigen der Stars aufgenommen zu werden. Das Wildern in den ganz unterschiedlichsten Beat-Schulen, ein Songtitel mit so einem seltsam antiquierten Retro-Wort wie »Groove« und auch die skurril-coolen Kostüme erinnern dabei mehr als einmal an die Weirdos von der Westküste, Chromeo. Dabei bleiben leider Soul Claps Kernkompetenzen über die ganze Länge etwas auf der Strecke. Dann doch lieber etwas mehr Reduktion und Konzentration, die Herren, bitte.