40 % Chanson, 20 % Rock ’n’ Roll, 10 % Punkrock, 3 % DAF-Sequenzer, 4 % Jacques-Dutronc-Rhythmique, 7 % Brigitte Bardot und Serge Gainsbourg, 5 % Cosmonaute, 10 % wirklich alte Synthesizer und 1% wirklich teures Instrumentarium – ergibt eine Band, die nicht lasziver, nonkonformer und flapsiger sein könnte.
Gewiss, die Rede ist vom Berliner Pop-Duo non grata Stereo Total. Das Ganze hat vor 19 Jahren und elf Alben funktioniert, und das Ganze scheint auch heute noch seinen Zweck zu erfüllen. Auf dem neuen Album „Cactus versus Brezel“ gibt es wieder alles andere außer Trott. Mit den 15 Songs rappelt es wieder ganz außerordentlich in der Kiste: Es gibt Sixties-Beat, Electro-Punk-Feminismus, starke Frauen und schwache Männer, Musik für die Dorfdisko und ein Lied für Vegetarier. Electro-Punk versus Hippie-Shit, Champagner-Chansons versus Bublegum-Pop, analog und digital, Gott und die Welt, Männer gegen Frauen, Cactus versus Brezel. Stereo Total sind der internationale Hit-Kiosk um die Ecke, in dem es für ein paar Euro fünfzig immer eine bunte Tüte Gemischtes für uns gibt. Stereo Total ou quoi?