Ein neuer Held, die neue Welt und lauter neue Möglichkeiten: Sofaassassinen dürfen sich auf eindrucksvoll inszenierte Streifzüge freuen.
Da geht was weiter, bei den Assassinen. Nicht nur in der Handlung, sondern auch in der Spielmechanik. Der Sprung über den Atlantik ist erstaunlich gut gelungen und die neue Heldenfigur hat noch mehr Charisma als ihre Vorgänger. Also darf den Entwicklern durchaus einmal gratuliert werden; vor allem in Gedenken an all die feinen Spiele-Serien die nach und nach den Bach hinunter gegangen sind.
In Inszenierung und Visualisierung muss sich der nunmehr fünfte große Teil der Serie tatsächlich wenig vorwerfen lassen. Ein paar kleine Stolperer der neuen Grafik-Engine sind da schon das tiefste der Gefühle und in die Geschichte rund um den Halbblut-Indianer Connor kann ohne Umschweife versunken werden. Da liegt das revolutionäre Knistern in den Straßen von Boston spürbar in der Luft und auch die gelegentlichen Zweifel an der Rechtschaffenheit der eigenen Sache sind im Zeitsprung nicht verloren gegangen.
Wer empfehlenswerter Weise schon die Vorgänger absolviert hat, muss nicht lange Knöpfe suchen. Und doch gibt es allerhand Neues auszuprobieren: Von Waffen über den Handel mit allerhand Klimbim, bis hin zu erfreulich dynamischen Seeschlachten haben sich etliche Neuerungen eingeschlichen, die größtenteils zur allgemeinen Zufriedenheit beitragen.
Schwächen har der Titel dort, wo auch schon seine Vorgänger gestrauchelt sind: Die Kämpfe sind zwar endlich etwas anspruchsvoller, aber immer noch recht simpel und die hohe Nutzerfreundlichkeit der Bewegungssteuerung verträgt sich manchmal nicht widerspruchslos mit dem Freien willen des Spielenden. Und doch reisst die Freude am Klettern, am Streunen und am Meucheln einfach nicht ab und die Neugier auf die nächsten Kapitel hält die Konsole am Sausen.