»Crazy Horse« zeigt den künstlerischen Alltag im gleichnamigen Pariser Erotiktheater. Der Blick hinter die Kulissen ist charmant und fad.
Die melancholische Ballade »Man Is The Baby« von Antony And The Johnsons als Begleitmusik von einem dramatischen, lasziven Striptease zu hören, wirkt befremdlich. Im berühmten Pariser Nachtklub »Crazy Horse« verläuft die Grenze zwischen Komik und Erotik fließend. Regisseur Frederick Wisemann verdeutlicht das in seinem zweistündigen Dokumentarfilm ganz gut. Er spielt mit dem Voyeurismus der Zuseher und entblößt die Albernheit des (männlichen) Blicks in den zahlreichen Probenszenen, die er unkommentiert filmt. Er zeigt die harte Arbeit und das Training dieses hoch professionellen erotischen Theaters. Doch wenn die Illusion der Bühne bricht, kommt das Lächerliche zu Tage. Ein neu engagierter Choreograf versucht das Niveau der Shows intellektueller zu machen. Eine Zeitlang ist all das unterhaltsam anzusehen, interessant und die Qualität der Performances zweifelsohne hoch. Der Dokumentarfilm dazu ist eine charmante und interessante Hommage – aber auch langweilig.