Die Ex-Hardcore-Punker sind jetzt beim dreckigen (Hard-)Rock angekommen. Produzent J. Robbins hat seinen unverkennbaren DIY-Stempel aufgedrückt, der perfekt passt.
Viel zu tun gibt es im sogenannten Mittleren Westen der USA wohl nicht. Klassisch von der Landwirtschaft und von Republikanern dominiert, war der Landstrich dafür aber immer ein guter Nährboden für Subkulturen. Man denke etwa an die Vielzahl der Bands von dort, die die 90er-Jahre Hardcore-/Emo-Szene geprägt haben. Auch Coliseum, gegründet 2003 in Louisville, Kentucky haben ihre Wurzeln in den Ausläufern von eben jener Hardcore-Punk-Szene.
Musikalisch geht es am vierten Album nun aber in eine andere Richtung. Hier dominiert erdiger (Hard-)Rock. Für “Sister Faith” nahm das Trio im Magpie Cage-Studio von J. Robbins (Jawbox, Burning Airlines, Channels) 13 Songs auf, die selbst Baroness-Fans in Freude versetzten dürften. Und diese Kombination passt perfekt: Gepaart mit dem typischen Robbins-Sound ist der dreckige Coliseum-Rock nicht bloß dumpfer Hardrock mit Eiern, sondern es schwingt auch die notwendige DIY-Note mit. Vor allem “Late Night Trains” und “Fuzzbang” haben es in sich. Coliseum ist wirklich ein gutes (Hardrock-)Album gelungen.