Ein Album wie ein Bond-Soundtrack: Prog-Pop mit Muse-Anleihen und Formatradio-Produktion – pompös, schmalzig und mit Stärken in den Balladen.
Geht man einigermaßen distanziert – und ohne große Kenntnis des 30 Seconds To Mars-Backkataloges – an “Love Lust Faith + Dreams” heran, so muss man Jared Leto direkt ein Kompliment aussprechen. Wer zwölf solche Songs schreiben und auch produzieren kann, der versteht das Pop-Handwerk. Alleine die Chorusse der Pathos-Balladen “City of Angels” und “Bright Lights” genügen, um die vorderen Plätze auf zahlreichen Lieblingssong-Listen zu abonnieren.
Die-Hard-Fans allerdings, könnten mit dem Konzeptalbum doch so ihre Probleme haben. Veränderung fällt vielen Leuten bekanntlich schwer und breite Synthie-Flächen, harte Beats, Voice-Effekte bzw. die 4-Minuten-Formatradio-Produktion waren in dieser Art am hochgelobten Vorgängeralbum “This is War” dann doch nicht so ausgeprägt.
30 Seconds To Mars streifen mit Album #4 nicht nur sämtliche Metal-Einflüsse ab, sondern lassen auch ihre Art vom Emo-Prog-Rock hinter sich. Auf “Love Lust Faith + Dreams” dominiert der Pop (der Damien Hirst-Beitrag zur Albumverpackung passt hier natürlich perfekt dazu). Und wird es dann doch mal härter und lauter (z.B. “Conquistador”), so wird es dann plötzlich sehr Muse-esque. Trotz allem: Kein uninteressantes Album.