»Blank City« erzählt ausführlich vom No-Wave-Kino der 80er und nebenbei vom fast beispielhaften Durchtränken eines Stadtteils mit Kunst.
Der knallbunte HipHop-Film »Wild Style« und der krachende Noise von Sonic Youth sind artverwandt. Im New York der späten 70er Jahre wird die Lower East Side zum Zentrum einer Filmkultur, deren Einflüsse und Ausprägungen ein breites künstlerisches Spektrum bedienen. Transgression, Lust und Punk sind die Stichworte eines heftigen Aufbruchs. Céline Danhier erklärt in ihrer umfangreichen Doku, was alles unter dem Label »No Wave« verstanden werden kann. Bis Jim Jarmusch am Ende an die Macht der Ideen appelliert, deutet sie den Aufstieg und die Zersetzung dieses Independent-Genres. Dicht gespickt mit Originalaufnahmen und klassischen Interviewszenen illustriert der Film die künstlerische Entwicklung dieser Bewegung. Im Vorbeigehen werden Gentrifizierung und Kommerzialisierung in Kontext gebracht, werden Aids und künstlerische Integrität diskutiert. Nach außen ist »Blank City« etwas zu unaufgeregt, aber inhaltlich dafür umso kompakter.