Bildgewaltiges und religiös angehauchtes Epos, das die Kleinigkeiten des gemeinen Lebens ignoriert und den Blick sachte auf die Bedeutung des menschlichen Seins richtet. Das ist so größenwahnsinnig wie romantisch und gelingt zumindest in Teilen.
»To The Wonder« verabschiedet sich vom gewohnten Narrativ weitestgehend und darf durchaus als experimentelle Filmreise verstanden werden. Dabei hält sich Terrence Malick erzählerisch dermaßen zurück, dass der Zuseher über den genauen Hergang mancher Wendung nur mutmaßen kann. Den wenigen Dialogen setzt der Regisseur Bilder von großer Schönheit entgegen, sodass man kaum bemerkt, wie sie nach und nach wiederkehren. Sonnenuntergänge, Ährenfelder, ein Tanz in der Natur und der schweifende Blick in die Ferne. Alles hier scheint ein ewiger Kreislauf zu sein, der voller Hoffnung zu keimen beginnt um sich dann im Ungewissen zu verflüchtigen. Malick wählt den großen Ansatz, versucht die Verwerfungen im Irrsinn Leben auf eine stille, fast träumerische Art darzustellen. Dadurch zeigt er die Eitelkeit und natürlich auch die Unbedeutsamkeit des Menschen in einer Weise, von der man sich als Zuseher nur schwer lossprechen kann. Die finale Erkenntnis in »To The Wonder« ist eine tiefreligiöse und liegt in der Bewusstwerdung Gottes. Malick verneigt sich vor dieser schöpferischen Größe, predigt sozusagen Vergebung und Dankbarkeit. Mit dieser Auffassung muss man natürlich nicht übereinstimmen, sollte sie aber zumindest, genauso wie diesen Versuch von einem Film, respektieren. Wer »To The Wonder« an herkömmlichen Kriterien eines Plots misst, der wird zweifelsohne enttäuscht. Es mag kurios klingen, aber so vage dieses Epos als Film auch bleibt, so bewusst deutet es menschliche Verwirrungen an sich. Dementsprechend lässt einen der Film lange Zeit auch kalt, nur um den Zuseher am Ende vielleicht doch noch mit schöner Traurigkeit zu packen.