Valina gibt’s also noch. Sehr erfreulich. Das neueste Lebenszeichen heißt “Container” (wieder aufgenommen mit Steve Albini) und bietet zeitlosen Post-Punk/Math-Rock. Hörenswert!
Beschäftigt man sich nicht hauptberuflich mit Musik/Popkultur, so fällt es mit zunehmenden Alter ganz schön schwer, immer am Ball zu bleiben. Die Gründe: Berufsleben, breitere Interessensfelder, Erwachsenenleben im allgemeinen – you name it. Da kann es schon mal vorkommen, dass so mancher Trend gar nicht am Radar auftaucht oder auch Bands einfach von eben diesem verschwinden.
Valina ist genau so ein Fall. Ganze zwölf (!) Jahre sind seit der Veröffentlichung von “Vagabond” vergangen. Für das Album standen die Post-Punker/Math-Rocker das erste Mal mit Steve Albini (Shellac, Big Black) in dessen Chicagoer Electrical Audio-Studio [Sänger Anatol Bogensberger stand der The Gap-Online-Schweser wellbuilt.net damals für ein Interview zur Verfügung]. Die Albini-Connection wurde für das 2008er-Album “a tempo! a tempo!” (aha – leider bisher nie wahrgenommen) und auch für den aktuellen Longplayer “Container” erneut aufgewärmt.
Beinahe scheint es so, als würden Valina zwischendurch immer wieder bewusst abtauchen. Ein Release-Zyklus von sechs Jahren und die (sehr sympathische) Eigenschaft, nicht immer krampfhaft im Mittelpunkt stehen zu wollen, deuten zumindest in diese Richtung. Durch diese Entschleunigung gelingt dem Trio mit Linzer Wurzeln allerdings etwas Beachtenswertes: Es schreibt zeitlose Songs. “Container” ist wieder das beste Beispiel dafür. Egal ob mit dem Battles-artigen “Opium Days”, dem Fugazi-artigen “The Frame” oder dem Sweep The Leg Johnny-artigen “The Grumbler” (mit Werner Zangerle am Saxophon), Anatol Bogendorfer, Anselm Dürrschmid und Husbert Huber haben neun Songs aufgenommen, die auch noch in einigen Jahren nicht angestaubt sein werden. Zeitlos eben.
