Ein wortreicher Krimi als stete Abwärtsspirale, aus der es kein Entrinnen gibt und die direkte Konfrontationen weitestgehend ausspart.
Michael Fassbender ist der Counselor. Ein Anwalt der Reichen und mitunter nicht legale Geschäfte machender Abenteurer in Mittelamerika, der selbst aber deutlich andere moralische Maßstäbe hat, wird zwischen den Konflikten der anderen zerrieben. Ridley Scott und Autor Cormac McCarthy inszenieren wenig Bewegung und konzentrieren sich stattdessen auf die Figuren und ihre Dialoge. Eine Geschichte kommt hier nie in Fahrt – obwohl es an Dramatik nicht fehlt. Und obwohl der Zuseher mehr weiß als die Protagonisten, bleiben ihm spannungsgeladene Konfrontationen genauso wie Zusammenhänge und Hintergründe weitestgehend verwehrt. Was zählt, sind Ausstattung und Design. Die Kritiker haben hier vollkommen Recht – und doch hat »The Counselor« mehr Unterhaltungswert, als die meisten Verrisse vermuten lassen. Wegen der Story sollte man sich »The Counselor« halt nicht ansehen.