Der Film ist nicht nur ein Massen-Phänomen, sondern auch eine gültige Aussage über Jugend 2013. Das ist nicht immer angenehm – und Pointen schnell zweitrangig.
»Fack Ju Göhte« ist mit über 7 Millionen Zusehern nicht nur einer der erfolgreichsten deustchen Filme des Jahres, sondern überhaupt. Nicht nur das macht ihn zum Phänomen. Bora Dagtekin und Elya M’Barek haben schon bei »Türkisch für Anfänger« zusammengearbeitet und hier abermals einen Nerv getroffen. Im Mittelpunkt des Films steht der Kleinkriminelle Zeki Müller, der sich, um an seine Beute zu kommen, als Aushilfslehrer an einer Schule einschleicht. Wenig überraschend kommt es zu einer Liebesgeschichte mit einer recht biederen Lehrerin und Zeki muss außerdem eine Klasse sozial benachteiligter Außenseiter übernehmen. Diesen begegnet er durch in seiner Herkunft begründete Härte – aber auch durch Verständnis. Er ist ja einer von ihnen. Dass am Ende die Moral über alles siegt, ist nicht das Problem des Films. Neben dem nicht immer tollen Humor ist die Eigenheit von »Fack Ju Göhte«, dass er einen Ist-Zustand einfängt und sich nicht über seine Charaktere erhebt. Es lässt einen allerdings ein bisschen ratlos zurück, dass hier durchaus sexistische und generell rückständige Lebensstile gefeiert werden, die durch die Verwendung einer möglichst vulgären Sprache nicht unbedingt inhaltlich moderner werden. Trotzdem und gerade deswegen eine sehenswerte Aussage über Jugend(-kultur).