Die Wiener Agentur Wideshot hat für Roland Emmerichs neuen Blockbuster "Independence Day – Resurgence" Design und Architektur beigesteuert.
Die Wiener Agentur Wideshot bietet Architektur und Design an … und konnte sich so den Auftrag für Roland Emmerichs Sommer-Blockbuster "Independence Day – Resurgence" (Kinostart 14. Juli 2016) sichern.
Ihr verbindet Design und Architektur – eine eigentlich naheliegende Verbindung. Wie würdet ihr eure besondere Stärke beschreiben?
Stimmt. Viele Architekten bieten auch Design als Leistung an. Dabei geht es üblicherweise um Möbeldesign und selten einmal um Produktdesign. Wir verstehen unsere Leistungen im Designbereich allerdings viel freier. Wahrscheinlich sind wir das einzige Architekturbüro das auch Fahrzeuge, Konsumprodukte, Industrieprodukte bis hin zu Charakteren in Filmen und Computerspielen designt. Diese Freiheit kann nur gelebt werden wenn sich umfangreiche Skills des Teams gegenseitig ergänzen. Das wir dies können, ist unsere Stärke und unterscheidet uns von allen anderen.
Wie kam es zum Kontakt mit Roland Emmerich und wie hat sich die Zusammenarbeit gestaltet?
Der Kontakt kam über den österreichischen Produzenten Harald Kloser, der in Hollywood eine wirkliche Größe ist. Johannes Mücke lernte dessen Bruder über ein Projekt in Wien kennen. Als für die Produktion des Films 2012 ein besonderer Zeichentrickfilm gebraucht wurde, kontaktierte Harald Kloser uns und heraus kam der legendäre Charly Frost Clip. Seitdem gibt es eine regelmäßige Zusammenarbeit.
Wenn ich es richtig verstehe, habt ihr Raumschiffe und Orte designt, die dann teilweise als Modelle gebaut wurden und teilweise als CGI in dem Film fanden?
Von den Raumschiffen wurden das Moontug und das Cockpit des Alien Fighters als 1:1 Set gebaut, da diese Umgebungen für viele Schlüsselszenen gebraucht wurden. Ebenso der Kontrollraum des city destroyers, der Area 51 Hangar und die Säulen im Inneren des Mutterschiffs. Im Großen und Ganzen wurde aber fast alles mit CGI gemacht – vorne dran die nach der Invasion von 96 wiederaufgebauten Metropolen London und Washington, das Capitol oder die Area 51. Physische masstäbliche Modelle, wie man es von manchen anderen Produktionen kennt, wurden nicht gebaut, da die Produktionspipeline von Previsualisierung über den Dreh bis hin zur Postproduktion voll auf digitale Modelle ausgelegt ist.
Euer Team bestand aus nur 8 Leuten? Welche Skills waren hier gefragt?
Man glaubt gar nicht wie viel man mit einem Team von 8 guten Leuten schaffen kann. Wichtig ist der Workflow und dass sich alle gut verstehen. Die Mehrheit unserer Mitarbeiter sind Architekten, die hervorragend mit 3D Designsoftware umgehen können – und natürlich offen sind für neue Aufgaben, neugierig und vielseitig. Darüber hinaus haben wir Concept Artists und Graphiker.
Heimische Studios arbeiten teilweise bis zu 100% im Export, auch bei euch scheint das der größte Teil zu sein. Was hält euch am Standort Wien?
In Wien lässt es sich sehr gut leben und die Filmbranche ist nicht unser einziges Standbein. Wir arbeiten auch als Architekten, machen Gebäude und innovative Bürowelten, Luxusvillen und Shops. Durch diesen Mix haben wir eine gute Streuung, sodass wir die Schwankungen des Marktes gut ausgleichen können.
Wien bietet uns zudem eine vielzahl an jungen, gut ausgebildeten Kreativen. Die meisten unserer Mitarbeiter kommen von den Kunstunis der Stadt. Nicht jede Stadt hat gleich zwei so gute Institutionen.
Wie ist der Personal-Markt in Österreich, gibt es hier die richtig gut ausgebildeten Leute?
Ja. Die Kunstunis machen eine super Arbeit. Nur mit Concept Artists sind wir in diesem Land nicht so übermäßig gesegnet. Da dürften es schon ein paar mehr sein.
Ist so ein Auftrag auch so lukrativ wie es klingt und werdet ihr nun wachsen oder bewusst nicht?
Der nächste Blockbuster mit Roland Emmerich und Harald Kloser ist schon in der Schmiede und wir gehen davon aus, dass wir weiter wachsen müssen.
Darf man etwas über die kommenden Projekte sagen? Film oder Game?
Beides. Und vieles mehr.
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"Independence Day – Resurgence" läuft am 14. Juli 2016 in den österreichischen Kinos an.