Immer mehr TänzerInnen vermarkten sich lieber über Social Media als über eine traditionelle Website. Wir haben uns bei Wiener TänzerInnen umgehört, wie sie zum Phänomen Social Media und Tanzen stehen und wie sie sich am liebsten selbst vermarkten.
Social Networking und Social Media passen auf den ersten Blick nicht in ein Ballettstudio. Dennoch finden sich auf diversen sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook, immer mehr professionelle TänzerInnen, die fast schon eine Zweitkarriere als Social Media Manager einschlagen könnten, so gut wie sie sich online vermarkten.
Täglich werden Millionen Bilder und Videos von Verletzungen, verrenkten Gliedmaßen, seltsamen Kunststücken, Proben und Unterrichtseinheiten auf Instagram, Facebook und YouTube hochgeladen und mit anderen TänzerInnen und solche, die es gerne wären, geteilt. Es wird kommentiert, geliked, geteilt und anderen Feedback gegeben.
Ein Phänomen, das sich in den letzten Jahren auf Instagram gebildet hat, ist: #dancersofinstagram. Derzeit finden sind unter dem Hashtag knapp 70.000 öffentliche Beiträge.
Im Jahr 2016 gab es weltweit knapp 2,3 Billionen Nutzer auf Social Media Kanälen. Bei einer derartig rasant ansteigenden Zahl, ist es nicht verwunderlich, dass auch TänzerInnen auf den Zug aufspringen wollen.
TänzerInnen und freischaffende KünstlerInnen, die sich abseits einer traditionellen Homepage selbst vermarkten wollen, greifen immer mehr zu Social Media, um sich eine treue und schnell wachsende Fangemeinde aufzubauen, gleichzeitig aber auch einen Austausch mit Gleichgesinnten zu pflegen.
Social Media Plattformen, wie Facebook und Instagram, können aber auch überwältigend sein. Wir haben uns bei Wiener TänzerInnen umgehört wie sie zu Social Media in der Tanzwelt stehen und wie sie sich selbst vermarkten.
Social Media ist eine tolle und wichtige Plattform, um sich zu vermarkten. Vor allem als Freelancer ist es wichtig im Web präsent zu sein. Es ist so einfach Fotos vom letzten Videodreh oder von einem Fotoshooting zu posten und sich mit anderen Künstlern zu vernetzen. Kontakte über Social Media lassen sich gut knüpfen und erhalten. Ich finde es auch extrem spannend anderen Tänzern zu folgen und neue Inputs zu bekommen. Etwas schade finde ich den Trend der “Class Videos”. Eine Tanzstunde sollte nicht dafür da sein, um sich am Schluss ein “Show-Off” zu liefern, um es anschließend als 1-minütiges Instagram-Video zu teilen. Das nimmt den Zauber und den eigentlichen Sinn. So gern ich mich auch präsentiere, ich tanze eben nicht nur für die Kamera oder Bühne, sondern ganz gerne einfach nur für mich, ohne es der Facebook und Instagram Welt zu zeigen.
2. Ist Instagram und Co. wichtiger als eine persönliche Website?
Wenn man tatsächlich als Tänzer arbeitet, dann ist eine Homepage definitiv wichtiger. Für Bewerbungen ist es professioneller einen Homepage-Link anzugeben und sich ein schönes Web-Portfolio zu erstellen. Für Connections sind Facebook und Instagram jedoch Gold wert!
3. Hast du schon Jobs über Instagram, Facebook etc. Jobs bekommen?
Ich habe tatsächlich schon Jobs bekommen, weil Personen auf mein Facebook-Profil gestoßen sind und ihnen meine Fotos gefallen haben. So simple.
4. Welche Social Media Kanäle nutzt du?
Ich nutze Facebook und Instagram und das ist mehr als genug.
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Multimedia-Ateliers am Institut für Journalismus & Medienmanagement der FH Wien der WKW entstanden.