Last Minute 5×5 zum Lighthouse Festival

„Electronic Music on Vacation“ ist das Credo eines Festivals, das von der Crew der ehemaligen Pratersauna ins Leben gerufen wurde und sich seit Beginn immer größerer Beliebtheit erfreut. Das Lighthouse Festival geht morgen in die fünfte Runde, von uns gibt’s zur Vorbereitung 5 ausgewählte Acts, 5 Pro-Tips, 5 Do’s, 5 Don’ts und 5 Plätze, die ihr nicht verpassen solltet.

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Das Lighthouse Festival geht ab morgen in die fünfte Runde. Nach einem verregneten Start im ersten Jahr wurde nicht nur das Wetter kontinuierlich besser, das Festival hat auch was Professionalität und Line Up betrifft, ordentlich nachgelegt. Neue Floors, neue Schlafmöglichkeiten, neues Art-Programm, Mode, ein eigenes Bühnendesign – die Crew rund um die Betreiber der alten Pratersauna lassen sich einige einfallen, damit den knapp 3.500 Gästen in Lanterna nicht fad wird. Insgesamt blieb dem Festival dabei aber das erhalten, wofür es viele lieben – es ist gewissermaßen ein Spielplatz für Erwachsene mit Leidenschaft zur elektronischen Musik am Meer. Kurz vor dem Start, hier noch 5×5 Shout Outs rund um das Festival:

5 Acts, die man dieses Jahr auf keinen Fall verpassen sollte (Editors Pick)

Erobique

Carsten Meyer alias Erobique arbeitet schon seit Jahren als Komponist, Musiker und im Falle seiner Live-Auftritte vor allem auch als Entertainer. Seine Performance überzeugt nicht zuletzt durch die teilweise Interaktion mit dem Publikum. Amüsante Texte, hinterlegt mit knackigen Synths erwarten die Besucher am Donnerstag in der Roller Disco, die wohl wir geschaffen für diesen Künstler ist. Hits, wie „Easy“ oder „Überdosis Freude“ laden zum Tanzen ein und eignen sich auch gut als Einstimmung fürs Festival.

Egyptian Lover

Ein bisschen Abwechslung in das sonst fast techno-lastige Line Up bringt Egyptian Lover, der mit seinem Set ein Stück L.A. Dance Musik auf die Lighthouse Stage bringen. Erwarten darf man sich funkige Beats mit Live Rap-Parts, die ordentlich Stimmung machen. Stage Time: Samstag, 20 Uhr.

Blawan

Industrial Techno in seiner reinsten Form darf man sich von Blawan erwarten, der von Freitag auf Samstag in der Nacht den Zodiac Club bespielt. Seine Sets sind geprägt von hämmernden Bässen, treibenden Beats und einer kühlen Atmosphäre, die einen doch nicht so leicht loslässt, wenn man sich darauf einlässt. Wie das funktionieren kann, sah man kürzlich in der Grellen Forelle bei Meat Market, wo weder das Publikum, noch der Artist die Venue verlassen wollte. Ähnliches würde man sich auch für das Lighthouse Festival wünschen, auch wenn dort die Slots wohl fixer festgelegt sind.

Jeff Mills

Direkt nach Blawan übernimmt mit Jeff Mills eine weitere Techno-Größe den Zodiac Club . Für Nicht-Techno-Hörer sind seine Sets vermutlich leichter tanz- und rezipierbar, Einflüsse von House und Funk sowie schnelle, spontane Trackwechsel lockern die kühle Atmosphäre etwas auf. Ein bisschen trauern wir darum, dieses Set nicht in der Sonne erleben zu dürfen, aber dennoch: Große Empfehlung.

Kiasmos

Das isländische Duo, bestehend aus Ólafur Arnalds und Janus Rasmussen ist bekannt für deepe, atmosphärische elektronische Musik mit viel Tiefgang. Nach der Album-Tour 2014 ist das Duo nun zurück als DJ-Formation, in diesem Sommer unter anderem auch am Primavera oder am … . Statt der kühlen, fast unnahbaren Atmosphäre, die Kiasmos mit dem letzten Album kreiert hat, bringt das DJ-Set Minimal Techno und etwas zugänglichere Klänge auf die Lighthouse Bühne. Stagetime: Freitag, 19:30 Uhr.

 

5 Pro-Tipps

Den Tag danach freinehmen

Nehmt euch mindestens einen Tag nach dem Festival frei. Drei bis fünf Tage Festival sind anstrengend und ihr würdet ohnehin nicht sehr produktiv sein. Wer ohnehin frei hat, kann auch darüber nachdenken, bis Montag zu bleiben, weil das Festival an einem verlängerten Wochenende stattfindet und der Urlaubsverkehr schon so manchen in den Wahnsinn getrieben hat. Nachdem sich Kroatien nicht im Schengenraum befindet, sind Kontrollen an der Grenze möglich bis sehr wahrscheinlich. Zudem hat die EU Slowenien und Kroatien kürzlich zu strengeren Grenzkontrollen aufgefordert – jeder Pass müsste theoretisch gescannt werden. Ob das aktuell passiert ist offen, dennoch sollte man mehr Zeit einplanen. Wer Sonntag noch genug Energie hat, kann zudem auf der Afterhour weiterfeiern. Die Verlängerung kostet übrigens nur knapp 10 Euro pro Person.

Delfin Restaurant

Auf dem Gelände gibt es zwei Restaurant. Während man die Pizzeria unbedingt bei der Abschlussparty besuchen sollte und Wolframs Sets dort fast legendär sind, kann man sie tagsüber getrost meiden. Die Wartezeiten sind sehr lange, die Pizza bestenfalls ok. Das andere Restaurant bietet dagegen Fisch und Meeresfrüchte aus der Gegend und auch sonst eine recht große Karte und große Portionen zu annehmbaren Preisen. Man kann dort sogar halbwegs gesund essen, wenn man will und damit den sonstigen Lifestyle vielleicht etwas ausgleichen. Side Note: Essen ist generell wichtig, es gibt eurem Körper Energie, ihr wisst es, vergesst nicht darauf!

Getränke

Bier und Wein sind hierzulande nicht nur meist besser, sondern sogar billiger. Davor in Österreich einkaufen lohnt sich also doppelt. Meidet den Supermarkt am Camping Gelände – wer sich die Arbeit antut und die Kuna-Preise umrechnet, wird nach dem Einkauf weinen.

Autolampen & Vignette

Die guten Leute vom Lighthouse Festival haben es zwar schon in ihren Infos, aber hier nochmal: Nehmt Ersatzlampen für eure Autos mit, denn wenn ihr ohne kontrolliert werdet, wird das ganz schön teuer. Und ja, es wird kontrolliert. Außerdem nicht vergessen: Die Vignette für Slowenien.

Samariter Bund

Es kann immer mal was schief gehen, auch wenn man sich das natürlich nicht wünscht. Wenn euch etwas weh tut, ihr euch nicht gut fühlt oder ähnliches, zögert nicht, zum Apartment (ja!) des Samariter Bunds zu schauen. Die Dudes dort sind unglaublich nett und locker und werden dich auch bei Geschichten wie „Ich war nicht ganz nüchtern und…“ nicht wie einen Verbrecher behandeln und versuchen dich möglichst schnell und unkompliziert zu versorgen. So kannst du auch halbwegs schnell und unbeschwert wieder tanzen.

5 Places to be 

Nature Playground

Eines der großen Highlights des Festivals ist sicher der Nature Playground, der in der Nacht von Donnerstag auf Freitag seine Pforten – bzw. das Netz rundherum öffnet. Der kleine Wald, der sonst als Paintball-Areal genutzt wird, wird jedes Jahr zum Sonnenaufgang bespielt, früh aufstehen oder lange feiern lohnt sich aber auf jeden Fall. Neben der Atmosphäre wählt das Festival-Team auch immer die passenden Acts, der Live-Auftritt von HVOB und das Set von Acid Pauli in den letzten Jahren bleiben unvergessen, in diesem Jahr bespielt die Heimlich Crew das Areal mit Downtempo-Klängen. Man darf gespannt sein.

© Richard Luerzer

Chill-Area

Oberhalb des Meerzugangs finden sich zahlreiche Netze und Hängematten, die tagsüber zum Schlafen und Entspannen mit Ausblick aufs Meer einladen. Wer genug getanzt hat, sollte dort definitv mal vorbeischauen, der Run darauf ist vergleichsweise gering und man findet fast immer einen Platz.

Pizzeria

Zum Abschluss des Festivals wird die Pizzeria Del Mario bespielt. Dort gibt es neben Musik auch tatsächlich noch Pizza – um eine zu bekommen, muss man meist sogar weniger lang warten, als tagsüber. Die Sets von Wolfram sind legendär, nicht verpassen.

Karussel

Eigentlich sollte man das nicht betonen müssen, aber es läuft meistens so: Man sieht das Karussel, nimmt sich vor, irgendwann später damit zu fahren und macht es dann irgendwie doch nicht. Deshalb: Tut es. Gleich.

© Richard Luerzer

Kitchen

Mit der Kitchen hat das Lighthouse Festival in diesem Jahr noch einen Floor dazugewonnen, den man sich auf jeden Fall ansehen sollte. Nicht zuletzt, weil er zumindest den Fotos nach zu urteilen, ein bisschen den shabby-chique der Ursprungslocation verkörpert. Außerdem gibt sich dort die Herrensauna die Ehre, für gute Musik ist also auch gesorgt, falls die Location doch nicht so der Wahnsinn sein sollte.

5 Do’s

Das Apartment ausnutzen

Es passiert selten, dass das Bett und der Kühlschrank nur fünf bis zehn Gehminuten vom Dancefloor entfernt sind. Das kann und sollte man ausnutzen: Beispielsweise um sich mit Getränken der Wahl, Sonnencreme oder Snacks zu versorgen, für einen kurzen Powernap oder für ein kleines Vorglühen auf der Terrasse. Theoretisch kann man sogar kochen, wer eine Anlage mitnimmt, kann auch die ein oder andere Apartment-Party feiern – sofern das die Nachbarn tolerieren. Und: Auch wenn das Line Up mehr oder weniger durchgehend tanzbare Musik verspricht, sollte man sich zwischendurch etwas Schlaf gönnen. Das Heimgehen fällt etwas leichter, wenn man weiß, dass die Crew eigentlich nur ein paar hundert Meter entfernt ist und man, sobald man Kraft getankt hat, einfach weiter feiern kann.

Locations auschecken

Neben den beiden Bühnen direkt am Meer und dem Club gibt es täglich wechselnde Nebenschauplätze, die mitunter zur Hauptattraktion werden. Es empfiehlt sich, vorher auszuchecken, wann und wo das passiert, damit der Spaß nicht an dir vorübergeht. Seit einigen Jahren lockt die Rollerdisco etwa in ein Autodrom, dieses Jahr mit Erobique (!), Highlight ist zudem jedes Jahr der Nature Playground, der sonst eigentlich als Paintball-Area benutzt wird, am Festival aber wunderschön dekoriert zum in-den-Morgen-tanzen einlädt. Wer Lust auf Hip Hop hat kann dem sonst recht elektronischen Line Up einen Nachmittag entfliegen und sich Freitags auf die Suche nach einem größeren Pool machen. Am Samstag wird zudem eine der Villen auf dem Gelände bespielt, zum Festivalende sollte man das Closing in der Pizzeria Del Maria auf keinen Fall verpassen.

© Claudio Farkasch, Lichtschalter

Filme ansehen

Wer zwischendurch ein bisschen chillen mag, sollte auch im Kino vorbeischauen. Zugegeben, Kino an sich klingt jetzt nicht sonderlich spannend, allerdings werden mit der Pratersauna Doku „Der letzte Aufguss“ und dem Film „Raving Iran“ zwei wirklich sehenswerte Filme gezeigt. Die DJs aus letzterem spielen übrigens auch am Festival, die Crew aus ersterem organisiert dieses großartige Festival. Kann man schon machen.

Am Beachfloor den Sonnenaufgang enjoyen

Strand, Sonnenaufgang, elektronische Musik: Muss man mehr sagen? Ich glaube kaum. So fett die Acts im Zodiac Club auch sind, gönnt euch mindestens einen Tag den Sonnenaufgang am Meer. Wer keine Lust auf Musik hat, kann fern des kleinen aber feinen Beachfloors auch auf einer der Sofas mit Blick aufs Meer chillen.

Sharing & Caring

Wir sind auf einem Festival, das Menschen theoretisch 24/7 bespaßt, einige davon vielleicht nicht ganz so nüchtern wie andere. Schaut auf eure Mitmenschen, shared Wasser und Sonnencreme und gestaltet das Festival so selbst nochmal ein Stück besser. In den letzten Jahren hat das ziemlich gut funktioniert, dementsprechend kann man sich nur wünschen, dass diese freundschaftliche Atmosphäre auch in diesem Jahr erhalten bleibt.

5 Don’ts

Zu genau planen

Ja, wir wissen es: Zuerst geben wir viel zu viele Tipps und dann sagen wir euch, ihr sollt alles vergessen. Was weird klingt, macht aber durchaus Sinn: Das Festival ist so konzipiert, das ihr theoretisch zu fast jeder Tageszeit etwas erleben kann, also macht euch nicht zu viel Stress. Ihr verpasst vielleicht einen Act, sehr dafür aber einen anderen. Das Lighthouse Festival ist der wohl beste Ort, sich einfach treiben zu lassen und die Zeit zu genießen, ohne ständig auf die Uhr sehen zu müssen – nutzt das!

Ohne Schuhe ins Meer gehen

In Kroatien gibt es Seeigel und sie haben kein Erbarmen. Das Team des Samariter Bunds ist wohl vorwiegend damit beschäftigt, die Glassplitter-artigen Stacheln dieser Tiere aus Füßen zu entfernen und die dadurch entstehenden Wunden zu versorgen. So ein Seeigel im Fuß ist alles andere als lustig und hält auch zudem vom Tanzen ab. Zieht euch Seeigel-sichere Plastiksandalen an, wenn ihr ins Meer geht, oder benutzt die Badeleitern. Auf denen lauern allerdings Miesmuscheln, die recht scharfe Kanten haben, also auch hier vorsichtig sein!

© Lupi Spuma

Zu spät von Wien wegfahren

Die Fahrzeit nach Kroatien beträgt von Wien aus etwa sechs Stunden. Nachdem das Festival aber an einem verlängerten Wochenende stattfindet, kann es auch schon einmal länger dauern. Zusätzlich führen die verschärften Grenzkontrollen zu Staus an den Grenzen. Plant also genug Zeit ein, denn in der Nacht ankommen macht nicht so viel Spaß und der Check In ist nur bis 22 Uhr möglich – dementsprechend solltet ihr spätestens um 15 Uhr in Wien wegfahren.

Unerlaubte Substanzen mitnehmen

Ok, es ist auch gesetzlich so geregelt, aber hier nochmal ein Reminder: Ihr passiert eine Grenze und könnt dort kontrolliert werden. Nichts versaut ein Festival mehr, als eine Anzeige im Vorhinein. Die Grenzkontrollen sind angeblich in diesem Jahr strenger als sonst, verhaltet euch dementsprechend.

Videos und Fotos machen, Wifi suchen

Es ist sehr verlockend, das ganze Festival mit dem Smartphone festzuhalten, aber lasst es doch einfach. Es gibt Menschen, die fotografisch begabter sind als ihr und zusätzlich auch noch eine professionelle Kamera haben und dafür zuständig sind, ein paar nette Erinnerungsfotos zu machen. Ein Gruppenfoto hier und da ist ok, aber es macht keinen Sinn, das Set von XY in voller Länge aufzunehmen. Ihr werdet euch das Video maximal ein bis zwei Mal nach dem Festival ansehen und verpasst durch das Filmen einen Teil der Atmosphären. Und: Das Lighthouse Festival ist der schönste Ort, um für ein paar Tage die Internetsucht zu vergessen, denn eigentlich gibt es auch genug reale Bespaßung. Es gäbe W-Lan und zwar beim Empfang, aber wer etwas vom Festival mitbekommen will, wird dort nicht den ganzen Tag abhängen. Vergesst dieses Internet einfach kurz mal, löscht es, lasst es, genießt das Festival!

 

Das Lighthouse Festival in Kroatien findet von 24. Mai bis 28. Mai 2017 in Porec statt.

 

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