Ubisofts „Eagle Flight“ kann leider nur kurz überzeugen.
Es hat doch alles so schön geklungen: Ubisoft schickt uns als Adler nach Paris. Ubisoft, die die Metropole an der Seine für „Assassin’s Creed: Unity“ so detailverliebt nachgebaut haben. Und erlebt wird der Vogelflug-Simulator via Playstation VR. Fliegen, ganz ohne Gleitschirm-Risiko. Denkste!
Ja, ich kann beim fliegen meinen Schnabel sehen. Und der Moment des Schlüpfens aus dem Ei, gefolgt vom ersten Blick hinauf zu meinen riesigen Adler-Eltern rangiert unter den denkwürdigsten Momenten meiner zugegeben kurzen VR-Kariere. Aber das Nest ist schnell verlassen und Paris ist ein detailarmer Abklatsch des wunderschönen Assassinen-Spielplatzes.
Den Entwicklern braucht da wohl kein Vorwurf gemacht zu werden. Hier stößt ganz trivial die Leistungsfähigkeit von VR-Brille und Konsole an ihre Grenzen. Und so ist der erste Rundflug zwar ein erquickliches Wiedersehen mit der Stadt und ihrem Phallus, aber der Erkundungsdrang ist schnell gestillt und was bleibt sind kurzweilige und weniger kurzweilige Mini-Spiele mit Online-Bestenlisten. Und ein Onlinemodus, dem wenig überraschend die Teilnehmer fehlen.
Gesteuert wird per Kopfneigung und das durchaus präzise. So können Zeitrennen durch eingeblendete Reifen oder auch die Jagd auf riesenhafte Zeitlupen-Fische durchaus einige Minuten Spaß machen. Wenn dann aber per Adlerschrei auf Geier geschossen wird, war’s das, mit der Immersion und alles fühlt sich ein bisschen doof an.
Auch echtes Fluggefühl will nicht so recht aufkommen, schon weil der Controller dann doch benötig wird. Aber auch, weil die visuellen Reize alleine eben nicht genügen. Ich bin gesessen, gestanden und habe ernsthaft überlegt, mich mit dem Bauch auf die Sofa-Lehne zu legen. Aber wie ein Adler habe ich mich seit dem Schlüpfen nicht mehr gefühlt. Dabei hätte ich das doch so gewollt.
„Eagle Flight“ ist bereits für Playstation VR erschienen.