Die "Werkschau für Grafisches und Illustratives" geht in die zweite Runde. Neben Präsentationen gibt es diesmal auch Lectures.
Warum zeigt Ihr so wenig Grafikdesign? Mit diesem Vorwurf war die Vienna Design Week von Beginn an konfrontiert. Zurecht? Ja und nein. Ja, denn Grafikdesign sollte ebenso seine Bühne haben wie Produktgestaltung. Nein, weil der Fokus auf Möbel, Produkte und in jüngster Zeit auch Social Design für die Design Week unerlässlich ist, um nicht thematisch völlig auszuufern.
Im vergangenen Jahr wurde daher erstmals die "Werkschau für Grafisches und Illustratives" ins Leben gerufen, und zwar von der PR-Expertin Christina Pikl und Elli Schindler, die sonst als Projekt-Managerin für die Vienna Design Week arbeitet (und davor für die Designmesse "Blickfang" tätig war). Ihre gemeinsame Begeisterung ist die Basis für den Event, der im vergangenen Jahr ganz ohne fremde Mittel auf die Beine gestellt wurde (und für den man heuer erstmals ein paar Sponsoren gewinnen konnte). Diese Begeisterung ist auch der Antrieb für die zweite Runde der Werkschau für Grafisches und Illustratives, am 24. und 25. April, Alte Bankzentrale, Renngasse 10.
Schöpferische Verknüpfung
Ziel ist weniger die Vermittlung von Grafik, Illustration, Visual Art oder Graffiti für ein breites Publikum, sondern die Vernetzung der Akteure mit der Kreativindustrie: eine Veranstaltung also tendenziell fürs Fachpublikum, alle anderen Interessierten sind natürlich auch willkommen. 12 bzw. 17 Euro (für beide Tage) kostet der Eintritt. Dafür kriegt man auch einiges geboten.
Präsentiert werden 35 Designerinnen und Designer, die dieses Mal jeweils einen Raum in einer ehemaligen Bankzentrale bespielen dürfen. Ausgewählt wurden sie von einer Fachjury, rund 60 Einreichungen gab es für die zweite Ausgabe der "Werkschau". Auch Ausbildungsstätten wie die NDU in St. Pölten nehmen die Gelegenheit wahr, sich ins beste Licht zu rücken.
Vortragende aus aller Welt
Dazu kommt erstmals eine Reihe von Lectures von Leuten aus dem In- und Ausland, u. a. wird Fons Hickmann aus Berlin und der Editorial Design-Spezialist Alexis Zurflüh aus München kommen. Ein Highlight für die musikfanatische gap-Leserschaft könnte der Vortrag von Michael Hacker werden: Der Wiener verrät nämlich, wie und warum er so begehrte Gig-Poster (für Bands wie "The Hives" oder "The Melvins") produziert.
Sie hätten bei der ersten Ausgabe des Events viel gelernt, so die Initiatorinnen Christina Pikl und Elli Schindler: Die zweite Runde biete die Möglichkeit, das Profil nochmal nachzuschärfen. Bei der Premiere 2014 zählte man knapp über 1.000 Besucher. Nicht schlecht für den Anfang, aber beim zweiten Mal sollte auch das zu toppen sein, oder?
Die "Werkschau für Grafisches und Illustratives" findet am 24. und 25. April in der Alten Bankzentrale, Renngasse 10, statt.