Dass Austra schon mal die Töne nicht trafen, änderte nichts an der Qualität der ziemlich einprägsamen Live-Show.
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Man könnte relativ leicht so einige Boshaftigkeiten über das Konzert von Austra verlieren – zu sehr wirkten das Yoga-artige Gewedle mit den Armen der drei Frontfrauen, manchmal schiefe Töne, Hippie-eske Tanzschritte oder ein halbnackter Synth-Spieler von einem Mut zur Peinlichkeit gestreift, von einem Hipster-Drang durch unmöglichere Band-Konstellationen vor allem Erwartungen nicht zu entsprechen. "Zola Jesus für Arme" oder "Evanescence + Enya" gehörten noch zu den freundlicheren Kommentaren. Das Publikum wirkte irritiert; aber nicht so als ob daraus neue Kraft entstehen könnte, sondern als ob man sich doch lieber noch eine dieser 119 9/11-Dokus angesehen hätte.
Aber das wäre viel zu einfach. Das würde die Qualität von Songs wie "Beat And The Pulse", "Loose It" oder "Spellwork" unter den Tisch kehren, unterschlagen wie sehr Austra mit diesen geisterhaften, düsteren Dancetracks die Atmophäre ihrer Zeit atmet und mit Bat For Lashes, Soap&Skin, Class Actress, Teletextile oder Coco Rosie inmitten einer Front von ähnlich anämisch-ätherischen Frauen steht, die allesamt auch Kate Bush ein bisschen verdanken. Selbst wenn dann die Präsentation der Songs nicht ganz dem entsprochen hat, was sich gesetzte Mitt-Zwanziger von einer soliden Electropop-Show erwartet hätten.