Wie sieht das »Next Generation Copyright« aus?

Seit Jahren wird darüber diskutiert, wie das Urheberrecht an die Gegebenheiten des digitalen Zeitalters angepasst werden soll. Von einer Lösung ist man heute entfernter denn je.

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Die Fronten haben sich verhärtet. Auf der einen Seite machen immer mehr Künstler mobil, die darauf aufmerksam machen, dass ihre althergebrachten Einnahmequellen im Internet zu versiegen drohen. Sven Regener, Sänger von Element Of Crime, polterte kürzlich in einer Spontantirade im deutschen Radio, die sogenannte Gratiskultur sei nichts anderes, »als dass man uns ins Gesicht pinkelt und sagt: ›Euer Kram ist nichts wert. Wir wollen das umsonst haben.‹ Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist nichts wert.«

Auf der anderen Seite stehen Menschen, die die Informationsfreiheit im Netz bedroht sehen. Und zwar von staatlicher Seite, wo laufend neue Ideen entwickelt werden, wie illegalem Filesharing beizukommen sei: Vom Sperren des Internetzugangs für Wiederholungstäter wie etwa in Frankreich bis zur Verwendung gespeicherter Vorratsdaten zur Ausforschung von Urheberrechtsverletzern. Da werden schwere Geschütze zum Schutz der Künstler aufgefahren, die gewaltige Kollateralschäden verursachen.

Interessanterweise kocht die Diskussion medial zu einem Zeitpunkt hoch, in dem die Piratenpartei starken Zulauf hat und das vermeintliche Böse ein Gesicht bekommt. Dabei vertreten jene, die die Piraterie im Namen tragen, eine differenzierte Sichtweise. Sie sprechen sich zwar für eine Entkriminalisierung des privaten, nichtkommerziellen Filesharing aus, haben aber durchaus Vorschläge, wie die Rechte der Urheber gestärkt werden sollen. Weil die Arbeit der Künstler und auch die Informationsfreiheit etwas wert sind.

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