Best of Vienna

Im MAK ist eine Auswahl der besten „Passionswege“-Projekte der vergangenen Jahre zu sehen.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Nach der Vienna Design Week ist vor der Vienna Design Week: Gleichsam als Zwischenstation eignet sich die neue Ausstellung „WerkStadt Vienna. Design engaging the City“, die ab 12. Dezember im MAK zu sehen ist. Gezeigt wird eine Auswahl aus den 40 sogenannten Passionswege-Projekten, die im Lauf der vergangenen Jahren im Rahmen der Vienna Design Week durchgeführt wurden. Die Schau ist zwar kein Best of der Design Week, weil diese ja längst aus unzähligen Formaten besteht, aber doch so etwas wie eine Bilanz. Denn die Passionswege sind der Kern, aus dem das Festival hervorgegangen ist.

Handwerk City

Die Grundidee leuchtet bis heute ein: Im internationalen Vergleich ist eine der Besonderheiten Wiens die traditionelle Produktionskultur, die zwar nur noch nur in rudimentären Ansätzen vorhanden ist, aber immerhin. Fähige Designer mit interessanten Wiener Unternehmen – die wohlgemerkt nicht zwangsläufig immer produzierende Unternehmen sein müssen – zusammenzuspannen, darum ging es von Anfang an. Die Initiatorinnen und Initiator der Vienna Design Week – Tulga Beyerle, Lilli Hollein und Thomas Geisler – wussten natürlich, dass die Hemmungen zwischen den Akteuren erst abgebaut werden mussten. Daher wird bei den Passionswegen keinerlei Druck dahingehend ausgeübt, dass am Ende so etwas wie ein serientaugliches Produkt oder eine marktfähige Dienstleistung herauskommt. Die Rahmenbedingungen werden vorgegeben, ansonsten ist der Prozess ein relativ freier, was mal gut, mal weniger gut ausgehen kann – für alle Beteiligten.

Dass man nun im MAK die interessantesten Projekte nochmal Revue passieren lässt, ist schön. Ebenso schön ist es, dass man nicht die Design Week-Menschen gebeten hat, die Auswahl zu treffen, sondern auf den Blick einer externen Designexpertin vertraut hat. Als Kuratorin konnte man Sophie Lovell gewinnen, eine international renommierte Designpublizistin, die auch für das renommierte Wallpaper-Magazin tätig ist. Einige Designerinnen und Designer seien ihr schon vorher bekannt gewesen, erklärt Lovell im Gespräch. Was sie aber tatsächlich überrascht habe, sei die Vielzahl der Handwerksbetriebe, die noch dazu oft im Stadtzentrum angesiedelt seien. Von Wien als einer Designstadt möchte Lovell dennoch nicht sprechen, hält sie diesen Begriff doch für einen Marketingschmäh: Denn es sei heute egal, wo ein Designer tätig sei. Ihre Auswahl kommentiert sie so: „Alle gezeigten Projekte zeigen eine Partnerschaft, die entweder besonders innovativ waren oder einen Einblick ermöglicht haben oder besonders sensitiv mit ihrem Thema umgegangen sind. Einige sind subtiler, mehr konzeptuell oder eher mit sozialen Auswirkungen. In diesen Fällen muss man ein weniger genauer schauen, um das Spezielle herauszufinden, dennoch sind sie nicht weniger relevant als jene Formen der Zusammenarbeit, bei denen es in erster Linie um schöne Objekte geht.“

WerkStadt Vienna. Design engaging the City

Eröffnung 12. Dezember 2012, MAK

Am 5. Dezember findet um 18 Uhr ein Talk zum Thema statt.

www.mak.at

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...