Es gibt Brezn, Zipfer und Sigi Freud schaut böse durch die Gegend. Das Rock In Vienna konnte am ersten Tag von einem furiosen Metallica-Auftritt aber nicht ablenken.
A Day To Remember by Matthias Hombauer-1
A Day To Remember by Matthias Hombauer-2
A Day To Remember by Matthias Hombauer-3
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A Day To Remember by Matthias Hombauer-5
Body Count by Matthias Hombauer-1
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Broilers by Matthias Hombauer-1
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Broilers by Matthias Hombauer-5
Faith No More by Matthias Hombauer-1
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Faith No More by Matthias Hombauer-6
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Faith No More by Matthias Hombauer-8
Metallica by Matthias Hombauer-11
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Vielleicht hätte man das Konzept und Artwork doch nicht in MS Paint machen sollen. Vieles am Rock In Vienna schaut dahin geschludert aus. Sigi Freud und Adele Bloch-Bauer sind die Maskottchen der Soul- und Mind-Stage. Es gibt Tschick, fettreduzierten Bauernleberkäs, Crepes und ein paar Merch-Stände. Wer schon einmal auf einem Festival war, ist davon wenig beeindruckt. Das hat aber auch Vorteile. Bier, Bühne, mehr ist es nicht. Wer wegen der Musik – Rock – kommt, bekommt Musik – Rock. Das Rock In Vienna ist also das Eingangrad der österreichischen Festivals, aufs Wesentliche reduziert. Müsste halt nur jemand auf die Idee kommen, wie man es wenigstens so cool wie ein Fixie macht.
And Nothing Else Matters
Auch wenn man länger über den Festival-Newcomer nörgeln könnte, bei Metallica ist das egal. Als sie verspätet beginnen, ist es dunkel geworden und die bunten Bühnenlichter machen erstmals Sinn. Außer einmal Lasershow zu "One" ist es das auch. Sonst Licht, Band und ihre Songs aus einer über 30-jährigen Karriere, die sie zum drittmeist-verkauften Act der Soundscan-Ära in den USA gemacht hat. Hetfield scherzt sogar hin und wieder, der Sound ist überraschend gut gemischt und druckvoll. Die Setlist bleibt so wie angekündigt, ausser dass "Nothing Else Matters" offenbar dem verspäteten Beginn geopfert werden musste. Wahlweise schauen Hammett, Ulrich, Trujillo und Hetfield in den Nahaufnahmen aus, als würden sie einen Porno drehen oder ein Schnitzel ultraweich klopfen, es gibt kurze Pausen und sonst nur Musik.
Natürlich sind Metallica nicht mehr State Of The Art, ihr letztes Album ist 7 Jahre alt, aber das ist dem merkbar älteren, nicht mal übertrieben angesoffenen Publikum auch bewusst. Auf ein Metallica-Konzert gehen, ist heute so wie Eltern auf ein Rolling-Stones-Konzert gehen. Man interessiert sich eben nicht mehr für die Gegenwart bzw. ihre Musik und geht brav zu den Helden der Jugend, weil man das Geld und die entsprechende Fadheit im Schädel hat. Aber wenn andere Konzerte von vielen anderen, alten Idolen beispielsweise an einem mürrischen Tag, dem Sound oder dem gesamten Setting gescheitert sind, kann man das von Metallica schlicht nicht behaupten. Es war ein wirklich gutes Konzert. Die 200 Fans, die hinten auf der Bühne standen und denen man vorher offensichtlich gesagt hatte, dass sie mit einem Löffel langsam erstochen werden, sollten sie der Band zu nahe kommen, fanden das sichtlich auch.
P.S.: Warum hier nicht auch etwas über Faith No More, Body Count oder die Broilers steht? Weil die Konzerte im Vergleich dann doch verblassten.
Das Rock In Vienna findet vom 4. – 6. Juni auf der Donauinsel statt. Weitere Headliner sind Muse und Kiss.