In diesem Jahr ist so einiges neu bei Bock auf Kultur. Das Programm ist diesmal Ergebnis der kreativen Gehirne eines fünfköpfigen Kuratorenteams, die unter anderem erstmalig auch die "Flucht Film Tage" auf die Beine gestellt haben.
"Wir treten auf, solange Flüchtlinge auf der Straße stehen" – das Credo des Bock auf Kultur Festivals, das es bereits seit 2003 gibt, könnte wohl im Moment kaum aktueller sein. Man hat sich von Jahr zu Jahr weiter entwickelt und 2015 einen besonders wichtigen Schritt getan – Emanuel Hinterbauer hat sich dieses Jahr ein hochkarätiges Kuratorenteam an seine Seite geholt, bestehend aus Eva Jantschitsch (Gustav), Daniel Kohlmeigner von Ogris Debris, Clara Blume, Kabarettist Hosea Ratschiller und Jakub Kavin, Regisseur, Produzent und Schauspieler. Und obwohl man teilweise aus unterschiedlichen Sparten an dieses Projekt herangeht, liegt das Interesse aller ganz klar darin begründet Solidarität mit den Vertriebenen zu zeigen, Zeichen für mehr Menschlichkeit zu setzen und auch Spaß daran zu haben Gutes zu tun.
Darüber warum Vereine wie der von Ute Bock gerade immer wichtiger werden, wieso es diesmal ein Filmfestival gibt, und was einen dieses Jahr bei Bock auf Kultur so alles erwartet, haben wir mit Daniel von Ogris Debris gesprochen.
Gibt es diese Art von Filmfestival zum ersten Mal bei Bock auf Kultur?
Ja, so ein Filmfestival innerhalb des Bock auf Kultur Rahmens gibt es dieses Jahr zum ersten Mal. Es gab bereits Zusammenarbeit mit themenverwandten Filmfestivals wie dem "This Human World Festival", aber so als eigenständiges Film-Event findet es zum ersten Mal statt.
Von wem ging die Idee dazu aus?
Die Idee ist eigentlich zwischen Emanuel [Hinterbauer, Anm.] und mir entstanden. Die Umsetzung lag dann ziemlich stark bei mir. Mit den eigenen Kontakten und nötigen Connections hat das dann auch ziemlich gut geklappt. Viel besser und kompakter als erträumt kann man eigentlich sagen. In der Planung hat es noch nicht ganz so kompakt ausgesehen, auch wesentlich kürzer und nicht als geschlossenes Festival. Aber es liegt wohl auch an der aktuellen Hilfsbereitschaft, dass die Vernetzung so gut funktioniert hat und dass das jetzt als 6-Tages-Festival dasteht.
Bock auf Kultur hat in diesem Jahr ein ziemlich gewichtiges Kuratoren-Team mit an Bord. Wie lief die Zusammenarbeit?
Ja, das war wirklich eine gute Sache mit dem Kuratorenteam. Man kann sagen, dass jeder so seine eigene Sparte hatte. Den Großteil des Musikprogramms hat Eva Jantschitsch, also Gustav, kuratiert. Teilweise hab ich mich da auch eingeschaltet. Clara Blume hat sich um die Singer-Songwriter Ecke gekümmert. Sie ist mit ihrem Singer-Songwriter Circus ja auch schon seit einiger Zeit bei Bock auf Kultur dabei. Hosea Ratschiller, Kabarettist und FM4 Ombudsmann, ist für das Kabarettprogramm verantwortlich und hat da wirklich etwas Hochkarätiges auf die Beine gestellt.
Nach welchen Kriterien wurde das Programm der Flucht Film Tage zusammengestellt?
Mein primärer Wunsch war es österreichischen Film zum Thema Flucht zu zeigen, der auch halbwegs aktuell ist. Es war jetzt keine Vorgabe Premieren zu haben, das wäre wohl ein bisschen zu weit oben angesetzt gewesen. Es werden Filme zu sehen sein, die bereits gelaufen sind, ein buntes Programm aus Kurz- und Langfilmen aber auch aus Filmen die bereits Preise bei internatioalen Filmfestivals gewonnen haben ("Macondo") und auch unbekannteren Filmen. Uns war wichtig, dass das Ganze einen wirklichen Festivalcharakter bekommt, mit Diskussionen, unter Anwesenheit der Regisseure und persönlicher Anmoderation bei jedem Film.
Wie glücklich seid ihr denn über das Gartenbau?
Über das Gartenbau sind wir wirklich sehr glücklich. Wir werden dort unsere Eröffnung haben, weil es einem auch einfach alle Möglichkeiten bietet. Es ist ein schönes Kino, gleichzeitig können wir unsere Pressekonferenz am Donnerstag dort abhalten, die Ausstellung "Boat People" zeigen und am Abend wird es dort auch eine Party mit Zanshin und Patrick Pulsinger geben. Dort geht einfach alles. Zusätzlich fallen für uns dankenswerterweise für diesen Zweck auch fast keine Kosten an.
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