Creative Industries Austria: Obscura im Porträt

Die Kreativwerkstatt verbindet Filmproduktionsfirma und Kreativagentur unter einem Dach. Die Agentur im siebten Bezirk schafft nachhaltige Werbung und Bewegtbild für Kunden wie Coca-Cola, Volksbank, Tzresniewski und Römerquelle. Wir haben uns mit Gründer Christian Gstöttner getroffen, um mit ihm über die Selbständigkeit direkt nach dem Studium, dem unweigerlichen Schritt in die Professionalität und Visionen für die Zukunft zu sprechen.

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© Matthias Heschl

Wie sieht dein Werdegang aus?

Ich habe Publizistik studiert und hatte dann keine Lust auf unbezahlte Praktika, weshalb ich mir aus einer Mischung aus Leichtsinnigkeit und Unwissenheit eine Filmproduktionsfirma gegründet. Vor dreieinhalb Jahren habe ich die Firma ‚Obscura’ übernommen und den Produktionsbereich professionalisiert und den Agenturbereich aufgebaut, weshalb wir seit zweieinhalb Jahren auch Kreativleitungen anbieten.

Wieso hast du dich direkt nach dem Studium für die Selbständigkeit entscheiden?

Mir war es wichtig, mit Leuten zusammenzuarbeiten, mit denen ich mich auch privat gut verstehe. Ich denke, dass ich der größte Vorteil der Selbständigkeit, dass man sich das Team intern als auch Kunden und andere Partner selbst bis zu einem gewissen Grad selbst aussuchen kann. Ich bin zwar eher in die Selbstständigkeit reingeschlittert, habe aber auch gleichzeitig nie überlegt was ich sonst noch machen möchte oder könnte.

Was ist die Geschichte hinter dem Agenturnamen?

Kamera, »Obscura«, ist der Name der weltweit ersten Kamera. Der Name war vor allem damals als reine Produktionsfirma sehr passend. Die Entscheidung den Namen auch für die Erweiterung der Agentur durch Kreativleistungen zu behalten, war eine logische Schlussfolgerung, da der Name sich bereits etabliert hat. Wir haben lediglich den Zusatz »Kreativwerkstatt« noch hinzugefügt.

© HFA Studio

Du kannst jetzt auf einige Jahre Erfahrung zurückblicken. Auf was bist du besonders stolz?

Stolz bin ich darauf, dass wir mittlerweile eine gewisse Größe und viele Projekte haben, die uns sehr viel Spaß machen. Ganz besonders stolz bin ich darauf, dass ich mich noch nie von einem Mitarbeiter trennen musste. Wir sind nach wie vor das Kernteam und es sind immer wieder Leute dazugekommen, aber noch nie jemand weggebrochen. Das ist natürlich sehr angenehm, da auch ein bisschen Kontinuität da ist.

 Gibt es etwas, was du rückblickend anders machen würdest?

Ja, ich würde natürlich viele Dinge anders machen mit dem Wissen von jetzt. Allerdings – so blöd das auch klingt: Der Weg ist das Ziel. Jeder Fehler hat natürlich auch etwas Richtiges und bringen spannende Learnings mit sich. Grundsätzlich würde ich das ganze viel schneller auf eine professionelle ebene heben und viel schneller eine gewisse Größe aufbauen, um auch größere Projekte realisieren zu können.

Was war ausschlaggebend für die Professionalisierung damals?

Mein Partner hat damals aufgehört. Die Entscheidung daraufhin war eben, dass ich es richtigmache, mit allen Konsequenzen oder gar nicht. Es war definitiv die richtige Entscheidung, diesen Weg der Professionalisierung zu gehen.


PROJEKTE

Für Coca Cola setzte Obscura zur UEFA 2016 ein Video mit David Alaba und der Labstelle um.

Für die Volksbank kreierte Obscura einen Werbespot mit der Österreichischen Skisprungmannschaft.

Für Treszniewski übernahm Obscura die Gestaltung einer Filialwand, sowie der Angebotstafeln.


Was macht dir an deinem Beruf am meisten Spaß?

Die FIFA Turniere am Nachmittag. Aber nur, wenn ich gewinne.

Ansonsten eigentlich alles. Angefangen von der Konzeption der Projekte, über Drehs bis hin zum Kundenkontakt. Die Abwechslung ist super. Kein Tag ist wie der andere und viele Dinge passieren täglich. Gerade die Schnittstelle von Kreativagentur und Produktionsfirma ist ein sehr spannendes Feld.

Was beeinflusst deine Arbeit am meisten?

Früher waren es sehr viele Musikvideos und generell Bands und deren Musikrichtungen. Natürlich auch viel Alltägliches. Aber auch viele Blogs, Magazine und Bücher.

Welche Blogs und Magazine kannst du empfehlen?

Ich kann das fisheye Magazine oder das Take Magazine aus Australien empfehlen. Das Monopol aus Berlin oder auch Lürzers Archiv.  Aber ich mag auch sehr gerne die Bücher von Houellebecq.

An wie vielen Projekten arbeitest du gleichzeitig?

In der Agentur arbeiten wir sicher an 10 bis 12 Projekten. Eine Person arbeitet an 1 bis 2 Projekten gleichzeitig.

Was tust du, wenn du nicht arbeitest?

Ich gehe viel wandern mit meinem Hund. Ich versuche einigermaßen viel Sport zu treiben und lese sehr viel. Außerdem Reise ich gerne, wenn es sich ausgeht. Eigentlich sehr unspannend.

Welche Zukunftsprojekte sind geplant?

Bei uns geht es ganz klar in die Richtung, dass wir als Produktionsfirm auch die Projekte umsetzten wollen, die wir selbst konzipiert haben. Wir wollen außerdem Kunden außerhalb Österreichs bespielen.  Wir sind keine Agentur die zu jedem Kunden passt, aber wir würden gerne zu jedem Pitch eingeladen werden, wo wir dazu passen.

Hier geht’s zur Homepage von 101. Weitere Texte zu Creative Industry Austria findet ihr hier.

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