Der Künstler Peter Phobia wurde zunächst in Wien durch seine außergewöhnlichen Streetart Projekte und Murals in der Stadt bekannt. In seinen Arbeiten wird er von Einflüssen aus der Popkultur, diverser Printmedien, der lokalen und globalen Politik sowie von seinem persönlichen Umfeld täglich inspiriert.
Erfolgreiche Ausstellungen in Berlin, Wien und New York zählen zu seinen diesjährigen Meilensteinen. Anfang des kommenden Jahres erscheint ein neues Buch mit seinen gesammelten Werken bei einem Wiener Kunstbuchverlag. The Gap traf sich mit dem Künstler um über seine künstlerischen Anfänge und zukünftige Projekte und die Bedeutung der Gegenwart zu sprechen.
Wo bist du aufgewachsen?
Ich bin im Süden Deutschlands aufgewachsen und dann später für das Studium an der Angewandten nach Wien gezogen.
Wie sieht dein bisheriger künstlerischer Werdegang aus?
Meine künstlerischen Anfänge waren sehr von Skateboarding und Kunst im öffentlichen Raum inspiriert. Beide (damals noch) Subkulturen sind vom DIY-Ethos geprägt und diese Mentalität spiegelt sich auch heute noch in meinem künstlerischen Prozess wieder. Um als kreative Person zu wachsen, ist es wichtig an sich zu glauben und sich aus seiner Komfortzone zu begeben, andernfalls entwickelt man sich nicht weiter. Rückblickend hat sich jede noch so kleine Gelegenheit meine Arbeit zu zeigen, gelohnt. So wurden über die Jahre kleine Ausstellungen in Coffeshops zu internationalen Projekten in New York, Paris, Berlin, Madrid, der Schweiz, Liechtenstein und Mexiko.
Was ist die Geschichte hinter deinem Künstlernamen?
Meine künstlerischen Anfänge fanden als Teenager hauptsächlich im öffentlichen Raum statt. Um nicht mit meinem bürgerlichen Namen zu signieren, habe ich begonnen verschiedenste Pseudonyme zu verwenden. Bei „Phobia“ bin ich dann geblieben. Als sich mein Fokus später auf bildende Kunst gerichtet hat, habe ich zu ‘Peter Phobia’ gewechselt.
Was ist das Schönste, dass du kennst?
Das Schönste ist es, Gefühle zu vermitteln und auszutauschen. Das kann in vielen Situationen passieren, zwischen zwei Personen natürlich, jedoch auch beim Betrachten eines Kunstwerkes, oder durch Musik. Wenn ich merke, dass meine Arbeit der Auslöser für Emotionen ist, dann ist das ein wunderbares Gefühl.
Wie schaffst du es deine Arbeiten von Anderen abzugrenzen?
In meinen Arbeiten versuche ich einerseits konzeptuell zu arbeiten, jedoch auch eine ästhetische Balance zu halten. Gute Kunst muss für mich definitiv beides besitzen und das ist auch mein Ziel.
Wo finden sich Gemeinsamkeiten und neue Chancen mit anderen Künstlern?
Künstler die ich sehr schätze, sind beispielsweise John Baldessari, Chris Johanson, Marcel Dzama oder Raymond Pettibon.
Was motiviert dich immer weiter zu arbeiten?
Bis jetzt habe ich noch nichts gefunden, was mich emotional so bewegt, wie meine Zeichnungen. Der Entstehungsprozess kann oftmals sehr intensiv werden, mit Höhen und natürlich auch Tiefen. Jedoch nachts alleine im Studio den Punkt zu erreichen, an dem eine Arbeit endlich funktioniert, ist ein unbezahlbarer Moment.
Wodurch sind deine Zeichnungen inspiriert?
Popkultur, Printmedien, Politik, mein Umfeld und das Internet.
Welche Blogs und Online Magazine checkst du täglich? Welche Magazine und Zeitschriften hastdu abonniert?
Ich lese gerne, wenn auch nicht täglich, Artikel bei der New York Times oder The Guardian und checke Kunst/Designblogs wie Juxtapoz, It’sNiceThat oder Booooooom. Das einzige Abo, das ich jemals hatte, waren Die Simpsons, aber auch das habe ich vor über 10 Jahren gekündigt.
Bringst du neue Elemente und Technologien in deine Arbeiten mit ein?
Sowohl inhaltlich, als auch im Arbeitsprozess bin ich vom digitalen Zeitalter, in dem wir leben, beeinflusst und gehe auch darauf ein. Oftmals sind digitale Collagen mit verfremdeten Fotos der Ausgangspunkt und diese benutze ich dann anschließend als Referenz für meine Zeichnungen.
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Im Oktober werde ich im Rahmen des Knotenpunkt Festivals in der Affenfaust Galerie in Hamburg neue Arbeiten zeigen. Außerdem ist ein Buchprojekt mit POOL Publishing geplant und weitere internationale Projekte im Gespräch über die ich leider noch nicht mehr erzählen kann. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die kommenden Monate!
Hier geht’s zur Website von Peter Phobia. Weitere Texte zu Creative Industry Austria findet ihr hier.