Eine Urgewalt. Ein Widersacher. Ein Abgrund. Discure, tief verwurzelt im metallischen Wiener Untergrund, tragen den Gleichklang zu Grabe.
Das Wort war totgesagt. Im Sumpfe des Wiener Metal Untergrunds aus billigen Imitaten, korrumpierten Vermarktern und vollgefressenen Konsumenten-Wansten, geht ein Raunen durch die Reihen. Denn die Aufklärung hat Einzug gehalten. Jahrelanges Proberaumgerumpel mit Verneigungen vor Napalm Death und Misery Index ward in Form gebracht. Vor dem Auge, das Ziel: Jenen die Scheuklappen von den Gesichtern reißen, die anstatt zu kreieren nur kopieren. So materialisierte sich eine Gruppe von Tonkünstlern zu einem Kollektiv: Discure.
Das bisher einzige Oeuvre: Eine selbstbetitelte EP. Eine vierzehn-minütige Ohrfeige. Discure erzählen darauf von nackter Verzweiflung. Vom blinden Vorwärtstreiben menschlicher Maschinen. Vom grauen Alltag, künstlich am Leben erhalten durch das kontinuierliche Rauschen der medialen Scheinwelt. Auf Deutsch, untermalt von einer dreckigen, rumpelnden und ehrlichen Produktion, die weder fehlerfrei noch seelenlos ist.
Krach & Wille
Kurz nach der Veröffentlichung der EP war es dann soweit: Die sonische Entrückung wurde auf die Bühne gehievt. Transportiert von mittlerweile zwei entseelten Schreihälsen überschreitet die vertonte Ablehnung durch Kompromisslosigkeit Zuschauerbarrieren. Und plötzlich mutieren die Klartexter zu einer Art Anführer eines Sturm & Drang im musikalischen Einheitsbrei. Das Leitmotiv: Die Endzeit der Konformität. Oder alternativ: Krach & Wille.
Das Erfolgsrezept lässt sich dabei nicht beschreiben. Denn der Instinkt ist es, auf den die Band vertraut. Ohne kalkuliertes Ziel wird komponiert, alles ist möglich. Diese Ehrlichkeit, viel zu lange verloren geglaubt, ist es, nach der Publikum und Szene gleichermaßen schreien. Denn Musik kann auch unangenehm sein, die Grenzen des Möglichen ausdehnen, die Hörerschaft vor den Kopf stoßen. Wie sich dies anfühlt, kann live nachverfolgt werden.
Discure, ein Rohdiamant, unverbrannt. Der Gleichklang, verbannt – Lauschbefehl!
Die selbstbestitelte EP von Discure erscheint am 1. November via Blacksmith Records.