Das Triebwerk läuft

Seit 1996 gibt es in Wiener Neustadt das Triebwerk. Wir haben mit dem neuen Leiter, Conrad Heßler über Veränderungen, Probleme und Pläne gesprochen.

Gab es in der Geschichte des Triebwerks eigentlich oft Probleme mit Anrainern oder Behörden? Hattet ihr mit Lärmbeschwerden zu kämpfen, Notbeleuchtung, Fluchtwegen oder diversen behördlichen Scherereien?

Natürlich – was wären wir sonst für ein Kulturhaus? Scherz beiseite, tatsächlich steht direkt am Triebwerk auch ein Wohnhaus, wo es mit bestimmten Anrainern über Jahre weg auch Probleme gab. Aber das hat sich inzwischen alles gut arrangiert und wir leben in gutem Einvernehmen. Da ist es auch ein Vorteil bald 20 Jahre hier zu sein, denn wer hier zuzieht, weiß dann schon Bescheid. Das ist natürlich was anderes als wenn ein neuer Konzertbetrieb nebenan einzieht. Seitens der Behörden gab es, soweit ich das weiß, keine großen Probleme. Die Geschäftsführung unseres Vereins macht da einen echt guten Job und ist da echt dahinter, dass alles korrekt abläuft.

Wie finanziert ihr euch denn? Bekommt ihr Förderungen?

Stadt, Land, Bund, nationale und internationale Kulturinitiativen – wir versuchen natürlich alles was geht. Wir haben auch hier einen sehr guten Ruf, aber dennoch keine Fördersicherheit.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Stadt? Unterstützt man eure Anliegen? Wie sieht’s mit Genehmigungen und dergleichen aus?

Behördenwege, -diskussionen, etc. wie zB für unsre Open Airs bleiben uns auch nicht erspart. Aber im Großen und Ganzen kommen wir gut mit der Stadt aus. Es gibt seit einigen Jahren im Rathaus sogar eine eigene Jugendinitiative namens Megafon, die Christoph Gausch (einer meiner Vorgänger im Triebwerk) gegründet hat. Die sind echt auf Zack und ermöglichen sehr viel.

Ihr bemüht euch auch junge und regionale Kunst zu fördern. Wie gut hat das bislang funktioniert?

Gut. Unser Ziel ist es, jede regionale Band mal auf unserer Bühne gehabt zu haben. Das haben wir noch viel vor, weil hier echt was los ist in der Stadt. Es gibt viele Bands und engagierte Leute. Das ist natürlich nicht unsere Verdienst, aber wenn wir dazu beigetragen haben, diese alternative Szene in Wr. Neustadt zu ermöglichen, können wir zufrieden sein.

Was hat sich über die Jahre im Triebwerk verändert? Habt ihr z.B. umgebaut?

Viele Umbaumöglichkeiten gibt es leider nicht. Das Gebäude ist uralt und gehört der Stadt. Große Ausbauschritte waren sicher als vor einigen Jahren endlich eine Lüftung eingebaut wurde. Wir haben aber auch letztes Jahr zB. einen der Büroräume zu einem „Salon“ umgebaut, einfach zum Sitzen, das fehlte bis dato. In unserem Garten sind wir auch ständig am Optimieren. Das ist uns sehr gut gelungen und drum haben wir jeden Sommer jetzt den Garten offen mit Open-Air Bühne, Grillerei uvm. Ein eigener Gemüsegarten kam letztes Jahr auch dazu.

Im Programm des Triebwerks finden sich Veranstaltungen aus den verschiedensten Bereichen. Auf was freut ihr euch gerade besonders?

Die nächsten großen Highlights in diesem Jahr sind ganz sicher das Triebwerk Forum zur EU Wahl am 15. Mai – unsere Foren sind coolerweise echt überrannt –, das Bandhouse Open-Air am 21. Juni: 50 Bands in 28 Proberäumen an einer Adresse! Darunter auch sehr bekannte wie Astpai oder die Bloodsucking Zombies FOS. Und Juli-August haben wir beim Summer Breeze jeden Donnerstag im Sommer unseren Garten offen mit kleinem Kulturprogramm wie Kabarett, Minisportevents, Kochwettbewerb …

Triebwerk:

Neunkirchnerstraße 65b, 2700 Wr. Neustadt

triebwerk.co.at

Bild(er) © Triebwerk
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