Der Mobile Award Austria: Shared Painting

Am 1. März fand in der Wirtschaftskammer Österreich zum ersten Mal der Mobile Award Austria statt, bei dem die besten Apps und mobilen Sites Österreichs ausgezeichnet wurden. Ein Gewinner war die App "Shared Painting", die den New Comer Award erhielt.

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Shared Painting wurde von einem Kollektiv entwickelt. Ewald Wieser, Christoph Rumpel, Melanie Massinger, Christoph Fabritz und Daniela Hauswirth haben uns auch gemeinsam folgende Fragen beantwortet

Shared Painting ist ein kollaboratives Zeichentool für Kunstprojekte. Wie kann man sich das vorstellen?

Ein Shared Painting Projekt beginnt immer mit einer Idee für ein Kunstwerk. Angelegt wird ein Vorlagebild, das in beliebig viele Ausschnitte zerteilt wird. Teilnehmer des Projekts bekommen zufällig einen davon präsentiert und sollen diesen mit einfachen Tools nachzeichnen, ohne dabei zu wissen, wie das Gesamtbild aussehen soll. Danach wird das Bild aus den individuell gestalteten Kacheln wieder zusammengesetzt. Nach und nach entsteht eine sehr vielfältige Neuinterpretation des Basisbilds, bei dem jeder User auf einen Teil deuten und sagen kann: „Look, I made that!“.

Mal-Apps gibt es ja bereits einige. Was ist das Innovative an Shared Painting?

Die meisten dieser Apps bieten den Usern an, Bilder oder Skizzen für sich selbst anzufertigen, die dann auf dem Smartphone-Speicher ein einsames Dasein fristen. Shared Painting gibt dem Ganzen einen Rahmen, in dem jedes gemalte Teil wirklich Wert hat: Ein ganzes Bild entsteht nur aus dem gemeinsamen Bemühen aller Teilnehmer. Es gibt auch bestehende Applikationen, die den kollaborativen Gedanken bereits aufgegriffen haben und den Usern eine unendliche Malfläche anbieten, auf der sie sich beliebig austoben können. Davon grenzt sich Shared Painting ab, indem wir einem Projekt ein definiertes Ende und dem Teilnehmer eine Vorgabe zum Malen geben. Sind alle Kacheln eines Bildes bemalt, gibt es ein klares – und tolles – Ergebnis.

Wen wollen Sie mit der App ansprechen?

Unsere App bietet sozusagen ein Framework, das für die verschiedensten Zwecke verwendet werden kann. Wir haben vor allem an einen Einsatz für karitative Organisationen gedacht, weil wir die Symbolik als sehr passend empfinden: Wenn ich etwas spende, dann sehe ich erst einmal nur das, was ich selber investiere, das große Ganze erschließt sich erst später. Nichtsdestotrotz ist es unheimlich wichtig, dass jeder einzelne seinen Beitrag leistet. Das gilt auch für Shared Painting Projekte!

Prinzipiell kann es aber wirklich universell eingesetzt werden, weil man ein Projekt ja auch durch die Wahl der Bildvorlage sehr einfach in eine bestimmte Richtung treiben kann.

Zeichnen Sie selber gerne oder wie sind Sie auf die Idee gekommen, die App zu entwickeln?

Als MedientechnikerInnen haben wir die Begeisterung für das Web quasi im Blut. Wir sind überzeugt von dem Potential und der Kraft, die in digitalen Communities stecken und wollten einen Weg finden, diese zielgerichtet einzusetzen. Der Kunstaspekt kam ursprünglich aus der Überlegung, das Thema Street Art digital zu verarbeiten. Die App wurde über 3 Semester hinweg entwickelt und das Konzept dahinter wurde durch viele inspirierende Einflüsse immer weiter verfeinert und definiert.

Sie haben den New Comer Award gewonnen, der mit 1.500 Euro dotiert war. Was werden Sie mit dem Geld machen? Was hat euch der Award sonst gebracht?

Ja, darauf sind wir schon stolz! Der Gewinn hat uns nochmal eine ordentliche Portion Motivation dafür gegeben, die Arbeit an Shared Painting weiter zu treiben. Ein Teil des Geldes wird also voraussichtlich in technische Infrastruktur fließen, die uns in Zukunft unterstützen soll. Genau besprochen wird unser Vorhaben aber dann bei einem vom Award finanzierten Essen mit allen unseren aktuellen und ehemaligen Teammitgliedern!

Wie geht es mit Shared Painting weiter und haben Sie vor, weitere Apps zu entwickeln?

Wir haben noch einige Ideen für Shared Painting im Hinterkopf und wollen auf jeden Fall weiter daran entwickeln. Dabei hoffen wir natürlich, dass noch viele spannende Projekte und Kunstwerke entstehen. Was zukünftig noch aus unserer Team-Schmiede kommt, steht noch in den Sternen. Die Arbeit zusammen ist auf jeden Fall sehr angenehm und wir teilen Motivation und Engagement für unsere gemeinsamen Ideen!

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