Die "Definitve Edition" ist ein guter Grund, noch einmal zu "Ori in den Blind Forrest" zurückzukehren. So hübsch sind Spiele nicht oft.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass ich das als Gamer gar nicht schreiben darf, aber ich mag keine verwesenden Monster mehr bekämpfen, keine untoten Polizisten und auch sonst keine entstellten Kreaturen. Ich mag’s gerne schön – wie in „Ori and the Blind Forrest“.
Ich bin schon in so viele Verließe hinunter gestiegen, habe Heere von Skeletten besiegt und mehr Zombies am Gewissen als Milla Jovovich. Ich habe in den »Souls«-Spielen gegen Geschöpfe gekämpft, von denen Stephen King träumt, wenn ihn der Magen zwickt und ich habe es immer nur wegen des großartigen Spielsystems getan. Die Infizierten aus „The Last of Us“ habe ich für die Story erduldet.
„Ori and the Blind Forrest“ ist da anders. Auch hier geht es um den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Und die böse Eule ist auch ein kleines bisschen gruselig. Aber sowohl Musik, als auch die Spielwelt und die Geschichte sind schön und in ihrem Grundton optimistisch. Ein einfaches Wohlfühl-Spiel á la „Yoshi’s Woolly World“ ist es aber trotzdem nicht. Vor allem im letzten Drittel sind Oris Sprung- und Klettereinlagen auch mit Hilfe der in der „Definitive Edition“ neu hinzugekommenen Fähigkeiten richtig knackig. Sogar die Rätsel sind da und dort tatsächlich fordernd. Und als Draufgabe zum Grundspiel gibt es auch noch neue Gebiete zu erforschen.
„Ori“ ist ganz sicher kein Kinderspiel. Aber die Entwickler von den Moon Studios haben ganz offensichtlich angenommen, dass es auch erwachsene Gamer gibt, die freundlichere Settings mögen, obwohl sie schon die argen Sachen kaufen dürfen. Mich haben sie erwischt. Und die internationalen Erfolge von „Ori and the Blind Forrest“ legen nahe, dass ich nicht alleine bin.
Die »Ori and the Blind Forrest: Definitive Edition« ist bereits für Xbox One erschienen.