In der Blackmetal-Szene haben ja eigentlich die Puristen das Sagen. Wolves In The Throne Room haben dort aber trotz ihrer punkig-ökologischen Wurzeln in der Earth First-Bewegung ein gutes Standing. Trotzdem taucht immer mal wieder der Vorwurf auf, Nathan und Aaron Weaver würden Hipster-Blackmetal spielen. Das liegt aber weniger an der Musik, sondern eher am Publikum. Am 16. November kann man sich in der Szene Wien und am 20. November in der Stadtwerkstatt Linz selbst ein Bild davon machen.
Wolves In The Throne Room orientieren sich musikalisch am klassischen europäischen Blackmetal der frühen 90er. Emperor und Burzum sind hier schon ganz brauchbare Referenzpunkte. Inhaltlich geben sich die Weaver-Brüder aber doch zeitgemäßer. Nicht misanthropischer Satanismus, sondern der von ihnen über Earth First erprobte Öko-Kampf fließt auf eine spirituelle Art und Weise in ihre Texte ein. Die damit verbundene Kritik an einer materialistischen Welt hat dazu geführt, dass sich in den letzten Jahren die Blackmetal-Szene für ein anderes Publikum geöffnet hat.
Hipster Blackmetal
Gleichzeitig haben Wolves In The Throne Room – gemeinsam mit Bands wie Liturgy – eine ganz neue Szene geschaffen. Der Arte Tracks-Beitrag (siehe oben) porträtiert diese Entwicklungen ganz gut. Die Öffnung kommt aber natürlich nicht bei allen gut an. In diversen Foren wird fleißig darüber diskutiert, ob es sich dabei wirklich um "True Blackmetal" oder nicht nur um "Hipster Blackmetal" handelt.
Den Weaver-Brüdern kann es auf jeden Fall egal sein. So treffen sie auf ihren Konzerten zumindest nicht nur auf langhaarige Metalheads mit Gesichtsbemalung.
Wolves In The Throne Room / Wolvserpent
16-11-2011, Szene, Wien
20-11-2011, Stadtwerkstatt, Linz