Es ist schon wieder ein paar Wochen her, dass die DLD Ende Jänner in München stattfand. Die Eindrücke sind aber noch ebenso frisch, wie die positive Erinnerung an die sympathische Geschäftigkeit.
2011 habe ich es endlich zum DLD – Digital Life Design – geschafft. Eine Art Konferenz, veranstaltet von Burda, die seit einigen Jahren alljährlich in München abgehalten wird. Und meine Erwartungen wurden übertroffen. Es war klar, dass Burda die Mittel hat, eine Veranstaltung hinzubekommen, in der das Rundherum professionellst abgewickelt wird: Keine Wartezeiten, willkommene Verpflegung, ein ziemlich reibungsloser Ablauf oder auch die Videoübertragung und der nachträgliche Stream. Derart umsorgt, ist es noch einfacher sich auf die Inhalte der Tagung und die mögliche Vernetzung zu konzentrieren.
Letzteres ist einer der großen Vorteile der DLD. Es ist eine Seltenheit im deutschsprachigen Raum, hochkarätigen Gästen so nahe zu kommen und sie dermaßen entspannt zu erleben. Die heurige Speakers-List machte da keine Ausnahme und kann hier komplett eingesehen werden. Um einige zu nennen: Dennis Crowley (Foursquare), Eric Schmidt (Google), James Murdoch und noch viele andere. Und die meisten mischten sich Abseits ihrer Vorträge unter die Gäste. Neben inhaltichen Details in den Vorträgen und Panels, die zum Großteil interessant waren, manchmal aber ein bisschen allgemein, ging es auf den Gängen und Plätzen immer wieder auch ums Geschäft. Junge Unternehmer und Start-Ups hatten hier die Möglichkeit jenen zu lauschen, die bereits Erfolge feiern konnten und im Idealfall auch mit diesen in Kontakt zu treten. Und im Gegensatz zu manch anderer Konferenz waren diesmal in erster Linie, die Gründer und Geschäftsführer vor Ort.
Es ist unmöglich die Breite an großartigen Vorträgen abzubilden. Deswegen auch ein bisschen zufällig, ein paar Tipps. Wer nicht dabei war, kann sich hier alle Videos ansehen.
Appland Europe: Die Macher von »Angry Birds« oder »Doodle Jump« unterhielten sich über Erfolgsmodelle und Downloadzahlen.
European StartUp Accelerators: Stefan Glänzer, Lars Hinrichs (HackFwd) oder Reshma Sohoni (SeedCamp) über Trends beim Geld verdienen mit StartUps
Science/Fiction Urbanism: Drei sehenswerte Kurzvorträge über die Städte der Zukunft. Einmal narrativ, einmal streng wissenschaftlich, einmal innovativ – und ausnahmslos unterhaltsam.
Local Markets: Kara Swisher, die vielleicht lustigste Interviewerin, beherrscht perfekt den Spagat zwischen respektvollem Umgang und direktester Fragestellung. Trotzdem entlockt sie Dennis Crowley (Foursquare) und Andrew Mason (Groupon) wenig Neues.
Aber ja, DLD will mehr sein. Natürlich engagiert man sich hier auch humanitär und sozial. Und es gab auch ein bisschen weiter gefasste Meinungen: Etwa einen Vortrag, der versuchte zu erklären, dass global alle Energie-Probleme mittels Kernkraft (die mittlerweile ja viel sicherer wäre) und Nahrungsmittelprobleme mittels Gentechnik bereits lösbar seien. Aber selbst wenn man hier anderer Meinung ist: Es ist unmöglich vom DLD nicht begeistert und motiviert heimzukehren, sich nicht von der Stimmung und den Möglichkeiten euphorisieren zu lassen.