In unserem alten Büro werden jetzt Pizzen statt Hefte produziert. Alessandro d’Ambrosio eröffnete kürzlich eine neue Filiale der Pizzeria Riva in der Favoritenstraße. Sind die Pizzen so gut wie unsere Hefte?
Es kommen weiterhin gute Dinge aus der Favoritenstraße 4. Dort, wo bis ins Frühjahr 2015 unser Büro war und unter anderem mindestens 50 The Gap-Ausgaben produziert wurden, hat vor einigen Wochen eine Pizzeria Riva eröffnet.
Unternehmer Alessandro d’Ambrosio, sonst bekannt als Schuhhändler, hat mit einem Team schon auf der Summerstage und in der Türkenstraße gezeigt, dass auch in Wien Pizza nach neapolitanischem Vorbild möglich ist. Inklusive einer Auszeichnung, die bestätigt, dass die Pizzen hier tatsächlich diesem Standard entsprechen. Und auch wenn solche Siegel immer ein bisschen kritisch zu betrachten sind und man sich auch über sie lustig machen darf: In diesem Fall haben die Pizzen ihr Lob auf jeden Fall verdient. Nicht nur der Teig wird aus Mehl aus Neapel geknetet und darf dann lange rasten, ehe er von geschickten Händen in Fladen geschleudert wird, auch bei den restlichen Zutaten dürfte sich ihr hervorragender Geschmack in erster Linie doch aus ihrem zertifiziert italienisch-regionalen Ursprung herleiten lassen. Der Holzofen steht nun dort, wo früher die Monopol-Redakteure saßen.
Neben den bekannten Pizzen mit Tomatensauce setzt man in der Riva auch auf die immer beliebteren Pizze Bianchi, die ohne diese Grundierung auskommen. Die von uns verkostete Riva Speziale verzichtete ebenfalls auf die rote Sauce. Die Vesuvio überzeugte neben Kapern und viel Mozarella di Bufala mit einer wirklich gelungenen Geschmackskombination aus Alici (also Sardellen) und gelben, ungewöhnlich süßen kleinen Tomaten. Natürlich aus San Marzano. Die Tronchetto überraschte schon in der Form. Nicht als Calzone, aber doch gefaltet, sorgt sie in der Mitte des Tellers dafür, dass eine ganze Menge Crema di Formaggio nicht gleich davonrinnt. Darüber befinden sich dann Prosciutto, Cherrytomaten, Rucola, Mozarella und noch ein paar andere Köstlichkeiten. Zum Nachtisch gibt es unter anderem die Dolcezza: eine Calzonepizza gefüllt mit Nutella und Mascarpone. Diese Pizza-Spezialitäten sind mit bis zu 14,50 Euro kostpieliger als andere Pizzen, überzeugen aber im Geschmack und fallen durchaus üppig aus. Wir werden unser altes Büro noch öfter besuchen.
Die Pizzeria Riva bietet neben dem bereits bestehenden Lokal in Türkenstraße nun auch in der Favoritenstraße täglich von 17:30 bis 23:00 Uhr, sowie unter der Woche zu Mittag von 11:30 bis 14:30 Uhr, neapolitanische Pizzen an.