Schnell, wild und einfach großartig. »Doom Eternal« fokussiert ganz auf seine Kernkompetenz: Permanente Action.
Pausen bietet »Doom Eternal« eigentlich nur in Sprungpassagen, auf die jeder Plattformer mehr als stolz sein könnte. Wenig überraschend sind also selbst diese keineswegs stressfrei, denn immerhin gilt es per Doppelsprung und dem Dash, einem Vorwärtsschub, der in der Luft aktiviert und teilweise sogar nochmal aufgeladen werden kann, Reckstangen und weit entfernte und mitunter recht instabile Plattformen zu erreichen, um weiterkommen.
Doch nicht nur in diesen Passagen, gilt es den Doomslayer, die Hauptfigur des Spiels, permanent in Bewegung zu halten: Wer in höheren Schwierigkeitsgrad im Kampf auch nur einen Moment innehält, wird mit hoher Wahrscheinlich schnell den Ladebildschirm sehen. Das Leveldesign ist durchaus abwechslungsreich und es gibt eine angenehme Balance zwischen düsteren Grundmotiven und unterschiedlichen Gegenden, die auch Schnee und eine zerstörte Stadt sein können. Im Kern lebt »Doom Eternal« aber von den in sehr regelmäßigen Abständen auftauchenden Kampfarenen in denen es so lange zu überlegen gilt, bis jeder Gegner besiegt ist.
Dabei sind diverse Schusswaffen genauso wichtig wie der Nahkampf. Die aus den vielen Vorgängern bekannte Kettensäge steht hier schon vom Start weg zur Verfügung – wenn genügend Treibstoff für sie gesammelt wurde. Hält man sich mit den Schusswaffen und ihren freischaltbaren Spezialmodi die Feinde auf Entfernung und versucht vor allem die größeren Gegner mit ensprechendem Kaliber anzugreifen, so benötigt man die vielen kleinen Feinde zwischendurch. Geschwächte und kleine Gegner können nämlich – wie große, nur ist das dort nicht so einfach – mit so genannten Glory Kills getötet werden. Ein unverzichtbares Spielelement, mit dem die eigene Gesundheit und Rüstung, aber auch die ziemlich knappe Munition wieder aufgefüllt werden können.
Bei allem Hang zu Blut und Eingeweiden ist »Doom Eternal« aber auch fast überraschend wenig düster oder ernsthaft grauslich. Vor allem im Gegensatz zum Vorgänger, dem Reboot aus dem Jahr 2016, aber natürlich auch den Klassikern wie dem nun auch wieder erhältlichen »Doom 64«, ist Doom sehr comichaft gehalten. Zwar werden Feinde mit der Kettensäge zerlegt, es spritzt Blut und Treffer sind auf Gegnern durchaus sichtbar, dies ist aber nie ernsthaft eklig dargestellt. Die Betonung des Spiels liegt auf der pausenlosen Action.
»Doom Eternal« macht also wenig neu, aber irgendwie alles richtig. Dies gilt auch für knackigen Schwierigkeitsgrade: Schon der einfachste macht jederzeit Freude, mit ein bisschen Übung sorgen die weiteren für angenehmen Stress. Das Spiel ist damit perfekte Unterhaltung, die fordert und belohnt. Neben der sechs größere Level umfassenden Kampagne, gibt es einen Onlinemodus, in dem zwei Dämonen gegen einen Slayer antreten.
»Doom Eternal« ist bereits für PS4, Xbox One und PC erschienen. Special Editions enthalten teilweise das wieder aufgelegte »Doom 64« als Bonus.