Dragon Age: Schöne neue Welt

Was ist mit dem alten "Dragon Age" passiert? Man weiß es nicht. Das neue kann sich aber auch sehen lassen.

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Es ist erstaunlich, wie sehr sich Games aus ein und derselben Spielereihe unterscheiden können. Da gibt es große Emotionen und taktische Kämpfe („Dragon Age Origins“), lediglich eine Stadt mit Umland und actionreiche Fights („Dragon Age 2) sowie eine riesige Welt, politisches Ränkespiel, Intrigen en masse und theoretisch gleich zwei verschiedene Kampfsysteme („Dragon Age: Inquisition“).

Letzteres ist somit der dritte Teil einer Saga, die stolz sein kann auf ihre eingefleischten Fans (die meisten von ihnen waren jedoch mit Teil 2 eher unzufrieden). Im aktuellen Eintrag soll die reaktivierte Inquisition zu neuem Ruhm und großer Macht geführt werden, um den Frieden im Land wiederherzustellen. Das klingt natürlich genauso rollenspieltypisch vertraut wie die Tatsache, dass Dämonen aus mysteriösen Portalen in die Welt von Thedas eindringen.

Wie von Entwickler Bioware nicht anders zu erwarten, nimmt sich die Hauptstory bald zurück, während zahlreiche Nebenquests erledigt werden möchten – diesmal mit reichlich Loot. Nicht zu vergessen die schillernden Gefährten, die euch auf der schier endlosen Reise (80 Stunden und mehr sind möglich) begleiten. Diese sind diesmal zwar nicht ganz so interessant geraten wie beim genialen Erstling, jedoch gut genug, um dem Titel mit diesem Feature ein Alleinstellungsmerkmal zu bieten. Die Mitstreiter haben ihre eigene Weltanschauung; hitzige Debatten wegen der ein oder anderen Spielerentscheidung sind somit vorprogrammiert, großartig! Die riesengroße Welt, der „Game of Thrones“-inspirierte Handlungsrahmen und das erneut simplfizierte Kampfsystem (die taktische Alternative ist leider magelhaft) sind dagegen Zugeständnisse an den Mainstream.

Es ist eine bemerkenswerte und audiovisuell prächtige Spielwiese, die Bioware da geschaffen hat. Denn trotz ihrer Größe und der damit manchmal einhergehenden spielerischen Belanglosigkeit und inhaltlichen Leere erzeugt das neue Thedas einen ganz besonderen Reiz. Und während man sich gelegentlich ob der kleinen oder größeren Mängel wundert, vergehen zahllose unterhaltsame Spielstunden wie im Flug. Wie es wohl weitergeht? Diese Frage muss unbedingt beantwortet werden. Und das ist letztlich alles, was zählt.

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