Privatsphäre Einstellungen verschärfen? Im MAK kann man ab 3. März nicht nur digital ins "Cabinet" anderer Leute eindringen.
Alfredo Barsuglia "Cabinet" im MAK 00 (© MAK)
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Spätestens seit Alfredo Barsuglia in der Wüste Kaliforniens einen öffentlichen Pool aufstellte, machte er sich auch bei den größten Kunstbanausen einen Namen. Jetzt geht der Grazer noch weiter und lässt die Öffentlichkeit an seiner Privatsphäre teilhaben.
Einblick hinter die Kulissen
Alfredo Barsuglia verwandelt die MAK Galerie in ein Wohnzimmer, eine Küche, vielleicht sogar in eine gesamte Wohnung. Stilbrüche und Realitätsbrüche inklusive. Durch verschiedene Einblicke inszeniert er eine Eindringung in die Privatsphäre der fiktionalen Bewohner dieser Installation.
Bewusst plante der Künstler diese Installation mit verschiedenen Schlupflöchern und zieht somit den Bezug zu aktuellen Geschehnissen. Auch wenn es heutzutage weniger um "Das Fenster zum Hof" oder "Disturbia" geht sondern mehr um Datenraub oder Identitätsdiebstahl im Internet, ist es eine anschauliche und neu konzipierte Darlegung. Das Schmankerl der Inszenierung ist dann das titelgebende "Cabinet".
Küchenspionage
Ob die jüngere Generation was mit dem Begriff Kabinett anfangen kann, ist fraglich. Es ist halt einfach ein Zimmer, nahe dem Schlafzimmer, wo sich dein Opa zurückgezogen hat, wenn er genug von Oma hatte. Alfredo Barsuglia macht das Kabinett mit Küche zum zentralen Inhalt der Ausstellung.
Doch Eindringung in die Privatsphäre, ins abgeschottete, intime Kabinett, macht halt nur halb so viel Spaß, wenn es leer ist. Deshalb haucht Alfredo Barsuglia dem "Cabinet" etwas Leben ein. Gemeinsam mit fünf anderen Personen wird er dort jeden Dienstagabend kochen, essen und abwaschen. Und die Besucher können ohne Voranmeldung als Küchenspione daran teilhaben.
Alfred Barsuglia’s Installation "Cabinet" ist von 4. März bis 10. Mai 2015 in der MAK Galerie zu sehen.
